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Israel-Hass: Max-Planck-Institut trennt sich von umstrittenen Wissenschaftler


"Mit Grundwerten unvereinbar"
Israel-Hass: Max-Planck-Gesellschaft wirft Forscher raus

Von t-online, wan

Aktualisiert am 08.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Villa Riedel, eines der Gebäude der Max-Planck Gesellschaft in Halle: Das Institut trennte sich jetzt von einem Mitarbeiter wegen seiner Israel-Ausführungen.Vergrößern des BildesDie Villa Riedel, eines der Gebäude der Max-Planck Gesellschaft in Halle: Das Institut trennte sich jetzt von einem Mitarbeiter wegen seiner Israel-Ausführungen. (Quelle: Max Planck Gesellschaft/Thomas Meinicke)
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Ein umstrittener Wissenschaftler in Halle muss gehen. Er erregte wegen israelfeindlicher Beiträge Aufsehen.

Der libanesisch-australische Wissenschaftler Ghassan Hage hat nach Hassbotschaften gegen Israel seinen Job bei der Max-Planck-Gesellschaft verloren. "Unter den von ihm in jüngerer Zeit über soziale Medien verbreiteten Ansichten sind viele mit den Grundwerten der Max-Planck-Gesellschaft unvereinbar", schrieb das renommierte Institut in einer Stellungnahme.

Hage war Gastprofessor am Institut für ethnologische Forschung in Halle. Im sozialen Netzwerk X fiel er aber immer wieder durch antiisraelische Beiträge auf. Wie die "Welt am Sonntag" berichtete, habe er im Zusammenhang mit dem Angriff der Terrororganisation auf Israel am 7. Oktober vom "Widerstand" eines "kolonialisierten Volks" gesprochen. In weiteren Beiträgen verglich er das Vorgehen der israelischen Armee mit der "antisemitischen Gewalt der Nazis", nannte sie die "wilden Bestien des Westens".

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In einem Beitrag äußerte sich der 66-Jährige zu den Angriffen in Gaza und einem Vergleich mit den alliierten Bombardierungen von Dresden: "Die Israelis sagen gern, dass sie in Gaza das machen, was die Alliierten in Dresden gemacht haben. Die Alliierten haben nie versucht, die Menschen in Dresden zu demütigen. Israelische Gewalt ähnelt in der Hinsicht viel mehr der antisemitischen Nazi-Gewalt mit ihrer zerstörerischen Kraft und ihrem Wunsch zu demütigen. Sie ähnelt der Nazi-Gewalt auch in ihrer Vulgarität."

Unterstützung für propalästinesische Bewegung

Nach Recherchen der "Jüdischen Allgemeine" hat Hage bereits 2016 erklärt, dass er die antiisraelische Bewegung BDS unterstütze. Bei dieser handelt es sich um eine propalästinensische Bewegung, die Boykotte, Rücknahmen von Investitionen und Sanktionen gegen Israel fordert.

Am vergangenen Wochenende hatte die "Welt am Sonntag" zuerst über den Forscher und seine politische Ausrichtung berichtet. Die Max-Planck-Gesellschaft hatte zunächst erklärt, die Sachverhalte prüfen zu wollen. Jetzt gab sie bekannt, dass man sich "im Einvernehmen" getrennt habe. Auf ihrer Webseite schrieb die Gesellschaft, die zu den führenden deutschen Forschungseinrichtungen gehört: "Rassismus, Islamophobie, Antisemitismus, Diskriminierung, Hass und Hetze haben in der Max-Planck-Gesellschaft keinen Platz."

Hage äußerte sich umgehend auf X zu den Berichten. "Das ist ein Artikel voller Halbwahrheiten, Lügen und schleimigen Anspielungen. Ich würde solche Leute niemals mit einer Antwort würdigen. Das sind keine Intellektuellen, das sind ideologische Auftragsmörder", schrieb er zunächst.

Später versucht er abzuwiegeln und betonte, dass er "nie dazu aufgerufen" habe, "Juden nicht einmal zu mögen, geschweige denn zu hassen" (...) Ich habe nie jemanden befürwortet oder legitimiert, der die Juden in Konzentrationslager stecken und massenhaft ermorden will, Gott bewahre".

Auf Interviewanfragen habe er nicht reagiert, schrieb die "Jüdische Allgemeine". Nach eigenen Aussagen ist Hage auf dem Weg zu seiner Familie in Australien. Dort gibt es Unterstützer, die von einer Schmierkampagne gegen ihn sprechen und eine Online-Petition begonnen haben. Bis zum Donnerstagmorgen, 4 Uhr, gab es 288 Unterschriften.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, die "Bild am Sonntag" habe zuerst über den Fall berichtet. Die Recherche aber stammt von der "Welt am Sonntag". Wir haben das berichtet und bitten den Fehler zu entschuldigen.

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