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Berlin am 1. Mai: Linke Gruppe will dieses Jahr in Villenviertel protestieren


Tag der Arbeit in Berlin
Linke Gruppe will am 1. Mai in Villenviertel protestieren

Von Jan-Henrik Wiebe

Aktualisiert am 30.04.2018Lesedauer: 3 Min.
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Schwarzer Rauch steigt bei einer Demonstration am 1. Mai 2017 in Berlin-Kreuzberg auf.Vergrößern des Bildes
Schwarzer Rauch steigt bei einer Demonstration am 1. Mai 2017 in Berlin-Kreuzberg auf.

Am 1. Mai wird im Berliner Stadtteil Kreuzberg traditionell demonstriert – und teils auch randaliert. Dieses Jahr jedoch will erstmals eine linke Gruppe den Protest in das Villenviertel Grunewald tragen. 5.300 Beamte sind am Tag der Arbeit in der Hauptstadt im Einsatz. Auch in Hamburg ist die Polizei alarmiert.

"Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg", heißt das provokante Motto der Demonstration des selbst ernannten "Quartiersmanagement Grunewald". Hinter dem Namen steht die "Hedonistische Internationale", eine linke Gruppe, die meist mit Technomusik demonstriert.

Bei der Polizei wurde für den 1. Mai eine Veranstaltung mit 200 Teilnehmern angekündigt, wie eine Sprecherin t-online.de bestätigte. Vom S-Bahnhof Grunewald wollen die Protestler dann ab 14 Uhr durch das Villenviertel ziehen. "Viele Bewohner leben durch Zäune isoliert in einer Parallelgesellschaft", heißt es in dem Aufruf für die Demonstration. Man wolle nun "die soziale Durchmischung fördern und über Milieu übergreifende Perspektiven informieren", kündigen die Veranstalter an.

Bei der Demonstration soll es aber nicht nur um Politik gehen. Mehrere Bands sind angekündigt. Ein Flugblatt ist mit dem Titel "Randale im Grunewald?" überschrieben. "Entlang an Villen, Schlosshotels und anderen dekadenten Immobilien werden wir besonders dekadent raven", heißt es dort weiter. Die Polizei sei vorbereitet, sagt die Behördensprecherin. Was die Beamten erwarten, verrät sie nicht.

Polizei warnt vor Kurdenkonflikt

5.300 Beamte aus Berlin und neun anderen Bundesländern sind am 1. Mai in der Hauptstadt im Einsatz, damit die vielen Feiern und Demonstrationen möglichst friedlich verlaufen.

Die Situation sei vielleicht etwas schwieriger als im vergangenen Jahr, schätzt der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) die Lage ein. Die linksextreme Szene trete einheitlicher auf, dazu komme der Kurdenkonflikt, der bei der großen linken Demonstration am Abend des 1. Mai eine Rolle spiele und die Stimmung anheizen könne, befürchtet Geisel.

Die neue Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat angekündigt, dass die Beamten bei Straftaten "sehr konsequent" vorgehen werden.

2017 hatten linke und linksextreme Gruppen die traditionell um 18 Uhr beginnende sogenannte Revolutionäre Demonstration zum 1. Mai in Berlin-Kreuzberg erstmals nicht angemeldet. Demonstriert wurde trotzdem. Auch in diesem Jahr liegt Slowik zufolge noch keine Anmeldung vor. Es sei aber davon auszugehen, dass der über soziale Netzwerke angekündigte Demonstrationszug stattfinden werde.

Der Polizei-Einsatzleiter Siegfried-Peter Wulff sagte, man werde verbotene Fahnen nicht allzu lange tolerieren. Die Polizei werde dann zwar nicht die Demonstration stoppen oder auflösen, aber die Delikte filmen und an geeigneten Stellen Fahnenträger festnehmen.

Hamburger Polizei rechnet nicht mit Krawallen

Die Krawalle vom G20-Gipfel dürften in diesem Jahr für Zurückhaltung der Linksextremen am 1. Mai sorgen, glaubt man bei der Polizei Hamburg. "Die Gewalteskalation bei G20 hat die linke Szene Unterstützung gekostet", sagt Sprecher Timo Zill. "Eine erneute Eskalation wäre sicherlich nicht mehr zu vermitteln." Deshalb gehe er von einem friedlichen Verlauf aus.

Unschöne Bilder aus dem Hamburger Schanzenviertel drohen am 1. Mai laut Polizei aber auch von eher unpolitischer Seite: "Besonders schauen wir auch auf gewaltbereite Partytouristen", sagt Zill. Die hatten auch bei den Ausschreitungen und Plünderungen beim G20-Gipfel zahlreich mitgemischt.

Randale am Tag der Arbeit seit 1987

Seit 1987 kommt es am 1. Mai und in der Walpurgisnacht immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Linksautonomen sowie betrunkenen Randalierern und der Polizei. Schwerpunkte der Randale sind Berlin und Hamburg. In den vergangenen Jahren hielt sich die Polizei anfangs zurück und griff erst bei Gewaltausbrüchen ein. Das Ausmaß der Randale ging im Laufe der Jahre zurück, ganz friedlich blieb es aber nie.

Verwendete Quellen
  • dpa
  • AFP
  • eigene Recherchen
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