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Ex-"Bild"-Chef: Sohn von Helmut Kohl prüft rechtliche Schritte gegen Buch von Kai Diekmann


"Viele Darstellungen falsch"
Kohls Sohn prüft rechtliche Schritte gegen ehemaligen "Bild"-Chef

10.05.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 96309778Vergrößern des BildesKai Diekmann: Der Ex-Chefredakteur der "Bild" hat ein Buch über seine Arbeit bei der Zeitung geschrieben. (Quelle: Michael Kneffel/imago images)
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Kai Diekmann war nicht nur viele Jahre Chef der "Bild"-Zeitung, sondern auch Vertrauter von Altkanzler Helmut Kohl. Ein Sohn des Politikers könnte sich nun gegen ein Buch Diekmanns wehren.

Walter Kohl, Sohn von Altkanzler Helmut Kohl, lässt rechtliche Schritte gegen das neue Buch von Ex-"Bild"-Chef Kai Diekmann prüfen. Kohl teilte am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit: "Viele Darstellungen Kai Diekmanns sind falsch. Von diesen Vorwürfen habe ich erst gestern Nachmittag erfahren, jetzt werde ich rechtliche Schritte prüfen lassen." Der Buchverlag verteidigte in einer Reaktion darauf das Werk.

In seinem neuen Sachbuch "Ich war Bild" schreibt Diekmann im vierten Kapitel über sein Verhältnis zu und seine Erlebnisse mit Altkanzler Helmut Kohl (1930-2017), den er als "väterlichen Freund" bezeichnet. Dabei geht der 58-Jährige auch auf die Beziehung zwischen Kohl, seinen beiden Söhnen und seiner zweiten Ehefrau Maike Kohl-Richter ein.

Diekmann listet angebliche Details zu Streitigkeiten um das Erbe auf und beschreibt eine Kluft zwischen Söhnen und Vater, die in den Jahren vor dessen Tod immer tiefer geworden sei. Er schreibt auch, dass die Söhne sich "rücksichtslos" verhalten hätten.

Verlag verteidigt sich

Der Justiziar der publizierenden Verlagsgruppe Penguin Random House in München, Rainer Dresen, teilte auf dpa-Anfrage mit: Alle Inhalte der journalistischen Autobiografie seien im Vorfeld sorgfältig recherchiert und juristisch geprüft worden. "Insbesondere mit den nun angekündigten Versuchen der Brüder Kohl, ihnen offenbar unliebsame Passagen rechtlich anzugreifen, haben wir gerechnet. Insofern sehen wir den angekündigten rechtlichen Schritten mit großer Gelassenheit entgegen."

Das Magazin "Stern" hatte zuerst über einzelne Textpassagen berichtet und Walter Kohl mit den Worten zitiert, dass der Text an verschiedenen Stellen falsche Tatsachenbehauptungen beinhalte und insgesamt als ehrabschneidend betrachtet werden müsse.

Kohl sagte der dpa: "Es ist ein durchschaubarer Versuch von Herrn Diekmann, mit unseriösen und reißerischen Äußerungen Buchverkäufe auf dem Rücken unserer Familie abzusetzen. Nicht zum ersten Mal ist im Umgang mit unserer Familie Herrn Diekmanns Vermarktungsbedürfnis größer als sein Sinn für Anstand."

"Äußerungsrechtliche Schritte werden geprüft"

Von Kohls Anwalt Gernot Lehr hieß es ergänzend, dass die Veröffentlichung zahlreiche unzutreffende oder verzerrende Aussagen über seinen Mandanten enthalte. "Äußerungsrechtliche Schritte werden geprüft und gegebenenfalls kurzfristig eingeleitet. So sind beispielsweise die Einordnungen der erfolgten Schenkungen unzutreffend."

Diekmanns Sachbuch erscheint offiziell erst am Donnerstag. Es lag allerdings seit dem Wochenende bereits im Buchhandel aus. Der 58-Jährige schreibt über seine Zeit an der Spitze von Deutschlands größtem Boulevardblatt "Bild". Zwischen 2001 und 2015 war Diekmann Chefredakteur. Dann übernahm er bis Anfang 2017 als Herausgeber unter anderem die Führung der Chefredakteure und die Weiterentwicklung der "Bild"-Marken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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