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Umwelt-Skandal im Atlantik: Atommüll-Fässer teils kaputt


Sie wurden einfach weggeworfen
Umweltskandal im Atlantik: Atommüllfässer teils kaputt

Von dpa
Aktualisiert am 11.07.2025 - 16:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Atommüll-Fass im NordostatlantikVergrößern des Bildes
Die Forschenden untersuchten etwa 50 Atommüllfässer anhand von Fotos. (Quelle: -/Flotte Océanographique Française/dpa/dpa-bilder)
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Etliche Staaten entsorgten vor Jahrzehnten mitten im Atlantik Fässer mit Atommüll. Mithilfe eines Tauchroboters ist eine Expedition ihnen nun auf die Schliche gekommen.

Mitten im Nordostatlantik sind Forscher auf ein gefährliches Erbe gestoßen: Rund 3.350 Atommüllfässer haben sie mithilfe eines Tauchroboters auf dem Meeresboden entdeckt. Einige der Behälter sind beschädigt, aus manchen tritt vermutlich das Bindemittel Bitumen aus, wie die französische Forschungsorganisation CNRS mitteilte.

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Das internationale Team war vier Wochen lang mit dem Forschungsschiff "L'Atalante" unterwegs. Es durchkämmte ein Gebiet von 163 Quadratkilometern im sogenannten Westeuropäischen Becken. Zum Einsatz kam auch ein Tauchroboter namens "Ulyx", ausgestattet mit 3D-Kamera und Sonarsystem. So konnte das Team die Position tausender Fässer bestimmen und rund 50 davon näher untersuchen.

Fässer verrostet, aufgerissen oder verformt

Dabei zeigten sich teils erhebliche Schäden: Manche Fässer waren verrostet, andere aufgerissen oder verformt. Einige waren von Pflanzen überwuchert. Proben von Wasser, Boden und Tieren wurden ebenfalls genommen.

Eine akute Gefahr durch radioaktive Strahlung konnten die Wissenschaftler bislang nicht feststellen. Die Messgeräte zeigten Werte an, die im Bereich des natürlichen Hintergrundrauschens liegen. Doch damit ist die Untersuchung nicht abgeschlossen: Die feinen Laboranalysen an Wasser, Sediment und Fischen werden laut CNRS noch mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Forscher vermuten rund 200.000 Atommüllfässer

Zwischen den 1950er- und 1980er-Jahren hatten etliche Staaten Atommüll im Meer versenkt – allein im Nordostatlantik werden rund 200.000 Fässer vermutet, in Tiefen von bis zu 5.000 Metern. In dem nun untersuchten Gebiet soll etwa die Hälfte des Mülls entsorgt worden sein.

Ein Mitglied des Teams stammt vom Thünen-Institut für Fischereiökologie in Bremerhaven. Projektleiter Patrick Chardon rechnet damit, dass sich die Radioaktivität der meisten Abfälle nach etwa 300 bis 400 Jahren weitgehend abbauen dürfte. Doch ein grundlegendes Problem bleibe: Die Fässer seien nicht dafür gebaut worden, radioaktive Stoffe dauerhaft einzuschließen. Bereits seit Jahren könne Strahlung unbemerkt entweichen.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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