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Im Kajak in Seenot | Mann kämpft neun Stunden ums Überleben im Meer


Drama vor der Küste von Murcia
Kajakfahrer kämpft neun Stunden im Meer ums Überleben

Von t-online, aj

Aktualisiert am 21.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau beim Kayaken auf dem Meer (Symbolbild): Bei starken Strömungen ist das Paddeln besonders schwierig. Das musste auch ein Kayaker in Spanien erfahren.Vergrößern des BildesEine Frau beim Kajaken auf dem Meer (Symbolbild): Bei starken Strömungen ist das Paddeln besonders schwierig. Das musste auch ein Kajaker in Spanien erfahren. (Quelle: IMAGO/Philippe Degroote)
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Nachdem er bei einem plötzlichen Sturm mit seinem Kajak in Seenot geraten war, kämpfte ein Mann neun Stunden ums Überleben auf dem offenen Meer vor der Küste von Spanien.

Naturgewalten sind nicht zu unterschätzen. Das zeigt die Geschichte eines 25-jährigen Mannes, der im vergangenen August bei einer Kajaktour in Spanien wohl nur knapp seinem Tod entging. Sein Ausflug wurde durch einen plötzlichen Wetterumschwung zu einem stundenlangen Überlebenskampf auf dem offenen Meer.

Der Mann hatte sich entschieden, an einem Sonntagmorgen vor der Küste von Murcia im Süden Spaniens mit seinem Kajak herauszufahren, um zu angeln. Gegen 11 Uhr sollte laut einer Unwetterwarnung ein starker Wind aufziehen. Daher wollte er früh aufbrechen und vor 10 Uhr wieder am Hafen sein. Als der Mann vom Strand La Llana in San Pedro del Pinatar am Mar Menor aufbrach, war das Wasser noch so ruhig wie in einer Badewanne.

Plötzlich zieht ein Sturm auf

Was dann folgte, zeigt, wie machtlos Menschen den Launen der Natur ausgesetzt sind: Der 25-Jährige war bereits auf dem Heimweg und nur 200 Meter vom Hafen entfernt, als der Sturm plötzlich über ihn hereinbrach. Die Strömung im Meer wurde so stark, dass sie den Mann immer weiter zurück aufs Meer hinaus sog. Das Kajak wurde immer wieder von hohen Wellen getroffen.

Schnell wurde dem Mann klar, dass er es allein nicht mehr ans Ufer schaffen würde. Um 10.58 Uhr setzte er einen Notruf ab und schilderte seine Lage. Der Katastrophenschutz und das Rote Kreuz von San Pedro del Pinatar machten sich daraufhin auf die Suche nach dem Mann. Er sendete immer wieder per WhatsApp ein Update zu seinem Standort.

Doch seine zunächst missliche Lage sollte zu einem stundenlangen Überlebenskampf werden, denn die Strömung trieb den 25-Jährigen immer weiter weg. Gegen 13 Uhr brachte eine Welle sein Boot zum Kentern. Mehrmals habe er erfolglos versucht, wieder einzusteigen. Doch es gelang nicht, er legte sich auf den Rumpf und ließ sich weiter treiben. Ein Rettungshubschrauber flog und mehrere Boote fuhren an ihm vorbei, ohne ihn zu sehen. Und auch Handynetzempfang hatte er schließlich nicht mehr.

"Sie werden mich nicht finden"

Nachdem er irgendwann die Isla Grosa in der Ferne erblickt hatte, wagte er einen letzten Versuch und beschloss zu schwimmen. "Ich sprang ins Wasser, packte das Kajak mit einem Arm und begann mit dem anderen zu schwimmen. Aber ich kam nur mühsam voran. Also ließ ich das Kanu los und paddelte auf Land zu. '"Sie werden mich nicht finden', dachte ich. Deshalb habe ich versucht, auf die Insel zu kommen", sagte der Kajakfahrer später zu "La Verdad". "Ich hielt mich am Leben, indem ich dachte: 'Ich muss schwimmen und Land berühren.'" Doch schließlich verließen ihn seine Kräfte, und er ließ sich auf dem Rücken treiben.

Dann kam der Moment, der ihm wahrscheinlich das Leben rettete: Als sein Handy plötzlich wieder Empfang hatte, in der Nähe der Insel, konnte er seinen Standort senden. Fast neun Stunden hatten die Retter nach dem Mann gesucht. Schließlich brachte ihn ein Boot des Roten Kreuzes zurück an Land. Der 25-Jährige war abgesehen von ein paar kleineren Verletzungen und dank seiner Rettungsweste in erstaunlich guter Verfassung.

Verwendete Quellen
  • laverdad.es: Rescatado tras nueve horas a la deriva: "Me mantuve vivo pensando que debía nadar y tocar tierra" (spanisch, kostenpflichtig)
  • costanachrichten.com: "Drama auf See in Murcia: Wie ein Mann neun Stunden im Meer überlebte"
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