Kroatien: Plastikdepot steht in Flammen – Verletzte

Im Osten Kroatien brennt ein Plastikdepot. Eine giftige Rauchwolke zieht Richtung Süden.

In Kroatien tobt ein riesiges Feuer in einer Plastikdeponie nahe der Stadt Osijek im Osten des Landes. Der Brand war am Mittwochmorgen ausgebrochen, die Flammen haben mittlerweile auf weitere Gebäude übergegriffen. In diesen sollen sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters Chemikalien befinden. Giftige Gase stiegen auf, der Wind treibt die Rauchwolken Richtung Süden. Nach Angaben des kroatischen Nachrichtenportals Dnevnik.hr war der Brand auch am Abend noch nicht unter Kontrolle. Während der Löscharbeiten wurden bereits drei Feuerwehrleute verletzt.

Osijek ist die viertgrößte Stadt Kroatiens mit etwa 96.000 Einwohnern. Das brennende Depot liegt südlich der Stadt. Allerdings befinden sich hier viele landwirtschaftliche Anbauflächen.

Gouverneur beschuldigt Unternehmen

Die Behörden riefen Anwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten. Die Schulen wurden geschlossen. Lokale Medien berichten, dass die giftigen Rauchwolken Richtung Bosnien ziehen könnten.

Ivan Anušić, Gouverneur der Region Osijek-Baranja, warf den Besitzern des Depots Drava International, das Kunststoffe herstellt, Vernachlässigung und Gesetzesverstöße vor. "Unsere Kinder können nicht zur Schule gehen, dieser Rauch ist krebserregend", sagte Anušić dem Fernsehsender N1. "Dies hat zu einer ökologischen Katastrophe geführt, die die gesamte Region und auch einige benachbarte (Regionen) treffen wird." Der Brand ist kein Einzelfall. Nach Angaben des Zivilschutzes sei es das vierte Feuer innerhalb von zehn Jahren in der Firma.