Tief aus Russland Erster Schneefall in Deutschland
Vom mitteldeutschen Raum bis hin nach Südhessen sind die ersten Schneeflocken gefallen. Im Thüringer Wald, dem Vogtland und im Westerzgebirge war es heute Morgen weiß, selbst in den Tiefenlagen fielen einzelne Flocken. Doch es gibt keinen Grund für voreiligen Winter-Frust: Es bleibt bei einem weißen Intermezzo.
Wie Jörg Riemann von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info sagte, handelt es sich zunächst um ein "stark eingeschränktes Gebiet", in dem Schnee gefallen ist.
Drei bis vier Wochen vor der Zeit
Für tiefere Lagen ist das zwar selten, aber nicht ungewöhnlich: 1998 etwa fielen in Berlin bereits am 3. Oktober die ersten Flocken. Obwohl Schneefall im Oktober vorkommt, liegen wir derzeit laut Riemann aber drei bis vier Wochen vor der Zeit: Eigentlich sind Temperaturen wie die derzeit vorherrschenden drei bis sieben Grad erst im November zu erwarten. "Aktuell ist es sieben bis acht Grad zu kalt für die Jahreszeit", so Riemann.
Schuld an der bibbernden Kälte ist ein Tief aus Russland, das derzeit über der Mitte des Landes liegt und sibirische Kaltluft mitgebracht hat. Hinzu stößt Nordost-Wind, was dazu führt, dass sich gerade an Gebirgen die Luftmassen stauen und dort für einen Temperaturabfall sorgen. Deshalb ist die Schneefallgrenze dort in der Nacht auch auf wenige hundert Meter gesunken.
Auch in den Schweizer Alpen fiel Schnee: Fünf der 24 Alpenpässe sind deshalb gesperrt worden. Betroffen sind unter anderem der San-Bernardino-Pass und der Nufenpass.
Weiße Pracht schnell vorbei
Heute erreicht das Schneetreiben seinen Höhepunkt: Im Tagesverlauf wird es von Thüringen bis Nordrhein-Westfallen gebietsweise zu Niederschlägen kommen, die in den mittleren Landesteilen auch in nassen Schneefall übergehen können. Der kann wie in der Nacht selbst in den Tieflagen fallen. Dazu weht kalter Ostwind bei Temperaturen zwischen drei Grad in der Landesmitte und maximal neun Grad an den Küsten.
Dann zieht das Tief nach Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen weiter. Hier wird es aber nur in höheren Lagen weiß. "In Köln wird es sicher nicht schneien", sagt Riemann.
Ab morgen ist der Zauber ohnehin schon vorbei: Dann zieht das Tief nach Westen ab, es wird wärmer. Bis zum Sonntag kann es nach Aussagen des Meteorologen auch wieder zweistellig werden. Vielleicht klappt es dann ja auch noch mit dem goldenen Herbst.
Twitter-Nutzer Achim Pauls postete dieses Bild aus dem Taunus.
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