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Corona-Ausbruch in Pflegeheim: Debatte um Impfpflicht nimmt Fahrt auf


Corona-Ausbruch in Altenheim
Debatte um Impfpflicht für Pflegekräfte nimmt Fahrt auf

Von dpa
30.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Seniorenheim am Werbellinsee: Nur 50 Prozent der Pflegekräfte sollen geimpft sein – das stellt ein Problem dar.Vergrößern des BildesSeniorenheim am Werbellinsee: Nur 50 Prozent der Pflegekräfte sollen geimpft sein – das stellt ein Problem dar. (Quelle: Paul Zinken/dpa-bilder)
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Dutzende Heimbewohner infizierten sich, acht starben an Covid-19. Der Corona-Ausbruch in Brandenburg heizt eine Debatte an: Sollte es eine Impfpflicht für Pflegekräfte geben?

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Schorfheide am Werbellinsee hat der Träger auf eine fehlende Impfpflicht verwiesen. Mitarbeiter und Bewohner würden regelmäßig informiert und unterstützt bei Impfterminen, teilte eine Sprecherin des Heimträgers Alloheim am Samstag mit.

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"Am Ende ist und bleibt die Impfung aber immer eine freiwillige Individual-Entscheidung, da es keine verbindliche Vorgabe des Gesetzgebers in Bezug auf eine wie auch immer geartete Impfverpflichtung gibt." Hintergrund sind Todesfälle nach einem Corona-Ausbruch in dem Altenheim im Landkreis Barnim.

Nach Angaben der Amtsärztin des Landkreises, Heike Zander, liegt die Impfquote der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Einrichtung bei lediglich etwa 50 Prozent. "Es ist eine sehr ungünstige Situation in diesem Heim, weil zwar die Bewohner recht gut geimpft sind, aber die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben eine relativ geringe Impfquote", sagte Zander dem Radiosender Antenne Brandenburg. "Das ist natürlich ein erhöhtes Risiko im Rahmen der Corona-Pandemie. Und das hat sich jetzt auch gezeigt".

Zander zeigte sich "unglücklich" darüber, dass Impfungen in Pflegeeinrichtungen weiterhin freiwillig seien. "Das hat für mich auch was mit einer Berufseinstellung zu tun."

42 Bewohner und 15 Mitarbeiter infiziert

Nach einem RBB-Bericht sollen bereits acht Bewohner der Einrichtung gestorben sein. Insgesamt seien 42 Bewohner und 15 Mitarbeiter der Einrichtung an Covid-19 erkrankt, bestätigte das Gesundheitsamt des Landkreises Barnim dem Rundfunk Berlin-Brandenburg am Freitag.

Der Träger der Einrichtung machte dazu keine Angaben und verwies auf das Gesundheitsamt. "Wir sind mit diesem immer in engem Austausch. Dem Gesundheitsamt liegen die jeweils aktuellen Testergebnisse und Informationen vor", hieß es. Die Versorgung und Betreuung der Bewohner sei sichergestellt. Vom Landkreis lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Mecklenburg-Vorpommern: Sozialministerin fordert Impfpflicht

Auch in Mecklenburg-Vorpommern gab es bereits mehrere Corona-Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen. Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) fordert deshalb eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Branche. "Es ist mein Ziel, eine Impfpflicht für Pflegepersonal rechtssicher hinzubekommen", sagte Drese dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" (Samstag). So sollten die Menschen geschützt werden, die besonders anfällig für eine Corona-Infektion sind. Dazu zählen Bewohner von Seniorenzentren. Die Impfpflicht muss laut Drese bundesweit im Infektionsschutzgesetz geregelt werden. Wegen juristischer Schwierigkeiten sei das in diesem Winter voraussichtlich noch nicht zu erreichen.

In den kommenden Tagen solle zunächst die Landesverordnung verschärft werden. Danach müssten sich Mitarbeiter oder Bewohner von Pflegeheimen einem PCR-Test unterziehen, wenn Symptome auftreten. Zudem sollen große Versammlungen in den Heimen, die für alle zugänglich sind, verboten werden. "Es ist leider noch nicht die Zeit für große Advents- und Weihnachtsfeiern, wir müssen das untersagen", betonte Drese.

Seit Ende des Sommers habe es neun Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen im Nordosten gegeben. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Sozialministeriums 75 Prozent der Pflegekräfte geimpft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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