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Coronavirus-Ursprung: WHO-Expertenrat fordert Prüfung von Laborthese


"Wichtige Fragen offen"
WHO-Expertenrat fordert Prüfung von Laborthese zum Virus-Ursprung

Von dpa
Aktualisiert am 09.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Gesundheitspersonal in Wuhan (Archivbild): Der Ursprung des Coronavirus ist noch nicht geklärt.Vergrößern des BildesGesundheitspersonal in Wuhan (Archivbild): Der Ursprung des Coronavirus ist noch nicht geklärt. (Quelle: REUTERS/Aly Song/Reuters-bilder)
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Noch immer ist unklar, wie es zur Corona-Pandemie kam. Ein neuer Expertenrat empfiehlt nun weiter zu prüfen, ob das Virus aus einem Labor entwichen ist. Wissenschaftler aus drei Ländern stellten sich allerdings quer.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll nach Ansicht eines neuen Expertenrates bei ihren Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus auch die Theorie eines Laborunfalls weiter in den Blick nehmen. Es seien weitere Studien erforderlich, um auch "die Möglichkeit einer Einschleppung von SARS-CoV-2 in die menschliche Bevölkerung durch einen Laborunfall zu bewerten", erklärte die wissenschaftliche Beratergruppe für die Entstehung neuartiger Krankheitserreger (SAGO) am Donnerstag in ihrem ersten Bericht.

Bei den Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus seien noch viele wichtige Fragen offen, erklärte das Gremium. Die wahrscheinlichste Theorie sei weiterhin, dass das Coronavirus von einem Tier über einen Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen sei – auch wenn der ursprüngliche Wirt, der oder die Zwischenwirte und der genaue Übertragungsweg immer noch nicht geklärt seien.

"Alle Hypothesen prüfen"

Die SAGO-Vorsitzende Marietjie Venter plädierte vor Journalisten dafür, weiterhin alle möglichen Hypothesen zu prüfen. "Dass es in dem Bericht steht, bedeutet nicht, dass wir es definitiv glauben", sagte sie mit Blick auf die Labortheorie. Ihr Kollege Jean-Claude Manuguerra fügte hinzu: "Wir müssen offen sein und alle Hypothesen prüfen, einschließlich dieser einen." Die SAGO-Experten fordern unter anderem Zugang zu Personal und Daten von Forschungslaboren in China und anderen Ländern, die mit Coronaviren arbeiten, um deren Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen.

Auch Drosten gehört Rat an

Der Expertenrat war im Oktober von der WHO eingesetzt worden, um neue Richtlinien zur Erforschung neu auftretender Krankheitserreger zu entwickeln, um in Zukunft besser auf Pandemien reagieren zu können. Die Wissenschaftler sollen außerdem Empfehlungen dazu abgeben, wie die ins Stocken geratene Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus vorangetrieben werden kann. Dem Gremium gehört auch der deutsche Virologe Christian Drosten an.

Die Corona-Pandemie hatte Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan ihren Ausgang genommen. Schon bald war darüber spekuliert worden, dass das Virus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan entwichen sein könnte, in dem an Coronaviren geforscht wird. Die chinesische Regierung bestreitet dies energisch.

Zweifel an vorheriger Untersuchung

Erst im Januar 2021 konnte dann ein internationales Experten-Team der WHO Wuhan besuchen – mehr als ein Jahr nach Entdeckung des Virus. Der von den Experten vorgelegte Bericht lieferte aber keine klaren Ergebnisse zum Ursprung der Pandemie. Die sogenannte Labortheorie stuften die WHO-Experten als "extrem unwahrscheinlich" ein.

An dem Bericht und der Untersuchung selbst waren aber schnell Zweifel und Kritik laut geworden. Viele Länder äußerten Besorgnis darüber, dass den internationalen Experten bei ihrer Untersuchung in China Zugang zu wichtigen Daten verwehrt worden sei. Weitere Untersuchungen, wie auch von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gefordert wurden, lehnt die chinesische Regierung bisher vehement ab.

Wie heikel das Thema ist, zeigt auch der Bericht der SAGO-Experten selbst: Drei Mitglieder aus China, Russland und Brasilien wollten sich der Empfehlung ihrer Kollegen nicht anschließen, wie Venter einräumte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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