Ecuador Zwölf Tote bei Gang-Schießerei in Gefängnis

Viereinhalb Stunden Streit und Schießerei: In einem Gefängnis in Ecuador sind verfeindete Bandenmitglieder aufeinander losgegangen.
In einem Gefängnis in Ecuador sind mindestens zwölf Häftlinge getötet worden. Die Leichen hätten Schusswunden aufgewiesen, schrieb die Generalstaatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes am Samstag auf Twitter. Weitere drei Insassen der Haftanstalt am Rande der Millionenstadt Guayaquil wurden demnach verletzt. Der Vorfall vom Freitag werde untersucht, die Verantwortlichen ermittelt.
Die Zeitung "El Universo" berichtete unter Berufung auf den Gefängnisdirektor Ronald Sánchez, es habe sich vermutlich um Auseinandersetzungen mit Schusswaffengebrauch zwischen Bandenmitgliedern unter den Häftlingen gehandelt. Diese hätten rund viereinhalb Stunden angedauert. Nach Angaben der Strafvollzugsbehörde SNAI war das Gefängnis nach dem Einsatz einer taktischen Polizeieinheit unter Kontrolle.
400 Tote in Gefängnissen
In den ecuadorianischen Haftanstalten kommt es immer wieder zu brutalen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Gangs. 2021 und 2022 wurden in den Gefängnissen des Andenlandes Medienberichten zufolge mehr als 400 Menschen getötet.
Wie auch in anderen Ländern Lateinamerikas sind die Gefängnisse in Ecuador überfüllt. Viele Strafanstalten werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sie sich weitgehend selbst überlassen.
- Nachrichtenagentur dpa