Mönchengladbach: Teenager retten Jungen vor Entführung

Zwei Teenager haben in Mönchengladbach (NRW) die Entführung eines Zwölfjährigen verhindert. Nun sollen die beiden geehrt werden.

Zwei Jugendliche haben am vergangenen Donnerstag eine Entführung in Mönchengladbach (NRW) vereitelt und werden seitdem in der Stadt als Helden gefeiert. Darüber berichtete zunächst die Lokalzeitung "Rheinische Post". Demnach beobachteten der 17-jährige Abdi und der 16-jährige Arda einen Mann dabei, wie er einen zwölfjährigen Jungen an einer Bushaltestelle packte und mit sich zerrte. "Keiner hat was getan", erinnert sich Arda im Gespräch mit der "Rheinischen Post".

Die beiden Teenager, die nur durch Zufall auf dem Heimweg von ihrer Berufsschule auf den Zwölfjährigen trafen, hätten sofort gewusst, dass etwas nicht stimmt. Abdi sagte der Lokalzeitung, er und Arda hätten gesehen, dass der Junge Angst gehabt habe.

Auch hätten der Mann und der Junge nicht wie Verwandte ausgesehen, erinnern sich die beiden Freunde. Daher beschlossen sie, einzugreifen. Der Mann habe aggressiv reagiert, doch die Freunde hätten sich nicht beirren lassen. Nachdem der Junge ihnen bestätigt hatte, dass er den Mann nicht kenne, befreiten sie ihn aus dem Griff des Fremden, wie die "Rheinische Post" schreibt.

Besondere Ehrung für Zivilcourage

Im Gespräch mit der Zeitung sagte Abdi: "Wir hatten vorher kurz überlegt, ob der Mann eine Waffe dabeihaben könnte. Aber der Beschützerinstinkt siegte." Nach ihrem Eingreifen brachte Abdi den Jungen demnach nach Hause, Arda verfolgte den Mann und rief die Polizei.

Nicht nur die Eltern des Jungen zeigten sich dankbar über die Hilfe von Abdi und Arda, auch der Oberbürgermeister von Mönchengladbach, Felix Heinrichs, äußerte sich zu dem Vorfall: "Zivilcourage wird immer wichtiger, und beide haben sich mutig verhalten."

Nun will er die beiden Teenager mit dem Polizeipräsidenten im Namen der Stadt ehren. Auch der Verein "Kinderseelenschützer" will Abdi und Arda im kommenden Jahr beim "Big Charity Cup" in Krefeld (NRW) einen Sonderpreis übergeben.

Der Mann wurde dem Bericht zufolge zunächst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, soll aber inzwischen wieder auf freiem Fuß sein.