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"Widerlich und abstoßend": Scharfe Kritik an Polizisten-Meldeportal "Cop Map"


"Widerlich und abstoßend"
Scharfe Kritik an Polizisten-Meldeportal "Cop Map"

Von dpa, ds

Aktualisiert am 25.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Polizeieinsatz in NRW: Auf einem Online-Portal können Einsätze der Polizei gemeldet werden.Vergrößern des BildesPolizeieinsatz in NRW: Auf einem Onlineportal können Einsätze der Polizei gemeldet werden. (Quelle: C.Hardt/FuturexImage)
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Auf "Cop Map" werden Polizeieinsätze sichtbar. Damit würden Menschen vor Polizeischikane bewahrt, sagen Aktivisten. Das diffamiere die Polizei, halten Kritiker dagegen.

Seit dieser Woche können auf einem Internetportal Polizeieinsätze gemeldet werden. In Echtzeit erfährt der Nutzer, wo in seiner Gegend Polizeistreifen fahren und wo Personenkontrollen stattfinden. Auch Zivilpolizisten können auf der Seite gemeldet und so enttarnt werden. Bei Politikern, aber auch bei der Polizei, stößt das Meldeportal auf Kritik. Polizisten würden dort als Feinde der Demokratie abgestempelt werden, lautet ein Kommentar.

Innerhalb weniger Stunden nachdem die Seite online gegangen ist, gab es bereits Tausende Einträge über die Aktivitäten der Polizei. Urheber der Plattform ist das sogenannte Kollektiv DasPeng. Das hatte die Seite zusammen mit einer Aktivistengruppe aus München an den Start gebracht. Grund: Das neue Polizeiaufgabengesetz in Bayern und die damit verbundenen zusätzlichen Kompetenzen für die Polizeibeamten.

Die Aktivisten kritisieren unter anderem, dass Beamte künftig bereits bei einer "drohenden Gefahr" und nicht erst bei einer tatsächlichen Straftat Menschen kontrollieren können. "Obwohl man sehr wenig darüber redet, gibt es viele gesellschaftliche Gruppen, für die die Polizei nicht Freund und Helfer ist, sondern Schikane und Gewalt ausübt", klagt eine Aktivistin gegenüber dem Onlineportal "Bento".

CDU-Politiker: "Cop Map" ist ein Hassportal

In Berlin wird die Aktion kritisch gesehen: Für den CDU-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, ist "Cop Map" ein Hassportal, das sich weder mit Kunst noch Satire rechtfertigen lasse. Polizisten würden als Feinde der Demokratie diffamiert, was widerlich und abstoßend sei. Chaoten und Verbrechern werde in die Hände gespielt, weil sie in Echtzeit erfahren könnten, wo sich gerade Einsatzkräfte aufhalten.

Anders sieht das der Chef der Bayerischen Polizeigewerkschaft Peter Schall. Dem Bayerischen Rundfunk sagte er, die Seite sei harmlos und habe eher eine abschreckende Wirkung auf Verbrecher. Zudem sehe der Bürger durch das Portal, wie aktiv die Beamten sind.

Die Gewerkschaft der Hauptstadt-Polizei äußerte sich hingegen besorgt. Kollegen würden unter Generalverdacht gestellt, sagte Sprecher Benjamin Jendro. Es sei gefährlich, wenn auf diese Weise Straftäter gewarnt würden. "Das Ganze ist nicht kontrollierbar."

Verwendete Quellen
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