In den Niederlanden Wolf zerrt Kind in den Wald: Behörden ändern Warnung

Ein aggressiver Wolf beißt einen kleinen Jungen krankenhausreif – die Behörden reagieren alarmiert. Jetzt gibt es drastische Entwicklungen in dem Fall.
Nachdem ein Problemwolf einen sechsjährigen Jungen in einem Wald in den Niederlanden angegriffen hat, verschärfen die Behörden ihre Warnhinweise: "Halten Sie sich von allen Ländereien sowie Wald- und Naturschutzgebieten auf dem Utrechtse Heuvelrug zwischen der A12 und der A28 fern", teilte die Provinz Utrecht mit. Damit gilt die Warnung nun für ein großflächiges Gebiet von rund 50 Quadratkilometern.
Bei dem Tier handele es sich um einen bekannten Problemwolf, der bereits in der Vergangenheit auffällig geworden ist. Im vergangenen Jahr hatte er eine Frau ins Bein und ein Kind bei einem Schulausflug in die Seite gebissen. Für ihn wurde jetzt eine Abschussgenehmigung erteilt.
- In den Niederlanden: Wolf greift Kind an – verletzt ins Krankenhaus
- Strahlung zehnfach über Grenzwert: Radioaktiv verseuchtes Wespennest entdeckt
"Das Verhalten des Wolfes ist anormal und beunruhigend. Wir wollen gemeinsam verhindern, dass sich ein solcher Vorfall oder Schlimmeres wiederholt", erläuterte die Provinz. Solange der Wolf nicht geschossen sei, sei ein Aufenthalt im Wald zu unsicher.
Angriff nahe der bei Touristen beliebten "Pyramide von Austerlitz"
Der Wolf war am Mittwochmorgen nahe der bei Touristen beliebten "Pyramide von Austerlitz" östlich von Utrecht auf den Sechsjährigen losgegangen – und hatte ihn in den Wald gezerrt. Die Eltern des Jungen schlugen mit Stöcken auf den Wolf ein, der das Kind daraufhin losließ und weglief.
Der Junge erlitt Medienberichten zufolge Verletzungen am Rücken und kam ins Krankenhaus. Die Mutter schilderte: "Er wurde buchstäblich gepackt und mitgeschleift. Ich dachte zuerst, es wäre ein verspielter Hund."
Bereits kurz nach dem Angriff hatte die Gemeinde Woudenberg gewarnt: "Gehen Sie nicht mit Kindern in den Wald." Die Provinz Utrecht hatte ein nächtliches Betretungsverbot verhängt.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Berichterstattung
- provincie-utrecht.nl: "Blijf weg uit de Utrechtse bos- en natuurgebieden tussen A12 en A28: veiligheid voorop" (Niederländisch)