Knapp 100 tote Schafe Suche nach Sylt-Schakal: Jäger stoßen auf neue Spuren

Ein Goldschakal hat auf Sylt fast 100 Schafe gerissen – nun darf er offiziell gejagt werden. Noch fehlt von dem Raubtier jede Spur, doch es gibt neue Erkenntnisse bei der Suche.
Auf der Nordseeinsel Sylt hat ein Goldschakal seit Anfang Juni rund 100 Lämmer und Schafe gerissen – jetzt ist die Jagd auf das streng geschützte Tier eröffnet. Das Landesamt für Umwelt in Schleswig-Holstein hat eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss erteilt. Seit Donnerstag, dem 5. Juni, darf der Schakal offiziell bejagt werden. Erfolglos – bislang fehlt von dem Tier jede Spur.
Koordiniert wird die Aktion von Thomas Diedrichsen, dem stellvertretenden Hegeringleiter der Insel. In den vergangenen Nächten verteilten sich zwölf Jäger im Lister Koog und am Ellenbogen – gut getarnt, ausgerüstet mit Wärmebildtechnik. Neueste Erkenntnis: Der Schakal ist früher unterwegs als gedacht. "Er geht nicht erst in der Dämmerung los, sondern schon kurz nach zehn – da ist es auf Sylt noch taghell", so Diedrichsen. Deshalb sitzen die Jäger inzwischen früher auf ihren Hochsitzen.
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Trotzdem bleibt unklar, wo sich das Tier genau aufhält. Laut Diedrichsen soll am Sonntag ein Tierarzt den Schakal im Ort Rantum gesichtet haben. Immerhin: Seit der Nacht zum Freitag wurden keine weiteren Tiere gerissen.
Verschiedene Methoden im Einsatz
Der Hegering Sylt umfasst zehn Reviere mit insgesamt etwa 120 Jägerinnen und Jägern. An der gezielten Suche nach dem Goldschakal beteiligen sich derzeit rund 20 bis 30 von ihnen – verteilt über die rund 99 Quadratkilometer große Insel.
Neben der klassischen Ansitzjagd kommen auch andere Methoden zum Einsatz – welche genau, will Diedrichsen aus taktischen Gründen nicht verraten. "Ich hoffe nicht, dass es bis Ende Juli dauert, bis das Tier gefasst ist."
Sollte der Abschuss gelingen, wäre es der erste offiziell bestätigte in Deutschland, heißt es vom Deutschen Jagdverband (DJV). Die Genehmigung für den Abschuss der geschützten Art endet am 31. Juli 2025.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
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