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Weltraumforschung: Mondtennis mit Hindernissen


Raumfahrt
Mondtennis mit Hindernissen

t-online, lco / Nasa

07.09.2005Lesedauer: 2 Min.
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Sonniges Plätzchen Hier könnte Mond-Tennis stattfinden
Fotoserie

Immer Ärger mit der Gravitation
In der Tat, eine nicht ganz einfach zu beantwortende Frage. Denn die Schwerkraft auf dem Mond beträgt bekanntlich nur ein Sechstel verglichen mit der Anziehungskraft auf der Erde. Dazu kommt der fehlende Luftwiderstand aufgrund der nicht vorhandenen Atmosphäre auf dem Mond. Dies führt dazu, dass der Topspin auf dem Erdtrabanten nicht funktionieren würde. Also das Überschneiden eines Balls, das ihn am Ende seiner Flugbahn elegant innerhalb des Spielfelds landen lässt. Ein kräftiger Schlag von der Grundlinie würde auf dem Mond genügen, den Ball meilenweit ins staubige Aus der Mondlandschaft zu befördern.

Woran liegt’s?
Klar, ein angeschnittener Ball dreht sich auch auf dem Mond. Und es fehlt an Schwerkraft, die den Ball am Ende seiner Flugbahn zu Boden zieht. Doch das ist nicht die Hauptursache. Das Problem ist die fehlende Luft und der so genannte Bernoulli-Effekt (auch bekannt als Magnus-Effekt, benannt nach dem deutschen Physiker H.G. Magnus): Denn dieser führt auf der Erde bei einem Topspin-Schlag dazu, dass der Luftdruck auf der einen Seite des Balls höher ist als auf der anderen Seiten. Also wird der Ball in die Richtung des niedrigeren Luftdrucks bewegt, was die gekrümmte Flugbahn verursacht. Doch auf dem Mond gilt: Keine Luft, kein Bernoulli-Effekt, also auch keine Topspins.

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Schlechte Chancen für Mondsport
Doch nicht nur lunare Tennisspieler werden mit dieser Problematik konfrontiert sein. Auch bei Baseball, Tischtennis und sogar beim Golfen kommt der Bernoulli-Effekt zum Einsatz. Erste Erfahrungen in Sachen Mondgolf sammelte übrigens bereits der Apollo 14 Astronaut Al Shepard im Jahr 1971. Nach mehreren Versuchen traf er mit seinem selbst gebastelten Schläger endlich den Ball und dieser flog und flog und flog, bis er schließlich irgendwann im Mondstaub niederging. Und dort liegen die drei Golfbälle wohl immer noch. Aufgrund der niedrigen Schwerkraft könnten sechsmal so lange Flugzeiten der Bälle auch das Mondtennis etwas zäh machen: ein hoher Ball und die Spieler können gemütlich pausieren, bis er sich wieder zu Boden bewegt. Natürlich müssten auch die Plätze an diese Bedingungen angepasst werden. Am besten etwas größer für die weiten Schläge, Raum gibt es schließlich genug.

Elektrischer Mondstaub
Auch der Untergrund des Spielfelds würde vom irdischen Vorbild abweichen. Hierzulande gibt es auch Grasplätze, auf dem Mond existiert nur Staub. Und dieser ist so trocken und gleichzeitig isolierend, dass sich ein Tennisball sehr schnell elektrisch aufladen würde. Wollte man den Gegner ärgern, müsste man nur versuchen ihn mit einem derart aufgeladenen Geschoss zu treffen.

Herausforderungen für die Zukunft
Neben fehlendem Tospin und elektrischem Mondstaub hätten die Spieler der ersten „Mond Open“ sicher hauptsächlich mit ihren sperrigen Anzügen zu kämpfen. Hier steht die Entwicklung einer sportlichen Variante noch aus, ein Forschungsfeld, das die Nasa sicherlich bald in Angriff nehmen wird. Aber besser vielleicht erst dann, wenn man die Sache mit den Shuttles in Ordnung gebracht hat - denn da gibt es bekanntlich auch noch einiges zu tun.

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