Beschluss des Stadtrates Nächtliches Verbot für Mähroboter soll Igel schützen

Aachens Politik will Igel besser schützen. Eine neue Kampagne und ein nächtliches Fahrverbot für Mähroboter sollen Verletzungen der Tiere verhindern.
Die Fraktion Die Zukunft hat am vergangenen Mittwoch (7. Mai) einen Antrag im Stadtrat eingebracht, der den nächtlichen Einsatz von Mährobotern einschränken soll. Laut Antrag gefährden die Geräte besonders Igel, die in der Dämmerung und Nacht aktiv sind.
Wie die Fraktion begründet, erkennen viele Mähroboter Hindernisse nur unzureichend. Weil sich Igel bei Gefahr einrollen statt zu fliehen, komme es häufig zu schweren Verletzungen oder zum Tod der Tiere. Auch neuere Modelle mit angeblichem Igelschutz seien laut Antrag nicht zuverlässig. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und andere Fachverbände würden daher bundesweit klare Ruhezeiten in der Nacht fordern, heißt es im Antrag.
Aachen: Maßnahmen auf mehreren Ebenen geplant
Der Stadtrat beschloss daraufhin, dass eine Informationskampagne über die Gefahren für Kleintiere durch Mähroboter starten soll. Parallel dazu soll die Verwaltung per Allgemeinverfügung festlegen, dass Mähroboter im gesamten Stadtgebiet in den Dämmerungs- und Nachtstunden nicht betrieben werden dürfen. Auf städtischen Flächen soll ein nächtliches Fahrverbot ab sofort gelten.
Darüber hinaus soll die Verwaltung prüfen, wie dieses Verbot auch in zukünftige Pachtverträge, Bebauungspläne und Förderkriterien für Gartenprojekte aufgenommen werden kann. Die Maßnahme sei laut Antrag kostengünstig, sofort umsetzbar und passe zur Biodiversitätsstrategie der Stadt.
Aachen orientiert sich dabei an Beispielen aus anderen Kommunen: In Münster gibt es bereits empfohlene Betriebszeiten für Mähroboter. In Köln gilt seit Oktober ein Nachtfahrverbot für Mähroboter. Erst in der vergangenen Woche hatte dort ein Roboter einem Igel das halbe Gesicht abgetrennt.
- ratsinfo.aachen.de: Antrag der Fraktion Die Zukunft vom 7. Mai 2025
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