Aachen: Ostbelgien-Ministerpräsident warnt vor Grenzkontrollen

"Grenzen in den Köpfen"

Ostbelgiens Ministerpräsident warnt vor Grenzkontrollen

Kritik an deutschen Plänen: Der ostbelgische Ministerpräsident Paasch erinnert an negative Erfahrungen während der Corona-Pandemie und fordert offene Grenzen in Europa.

Die Wiedereinführung dauerhafter Grenzkontrollen in Deutschland stößt auf Kritik aus dem benachbarten Ostbelgien. Wie die Radiosender "100,5 Das Hitradio" und "Antenne AC" berichten, habe der ostbelgische Ministerpräsident Oliver Paasch sich bei einer Sitzung des Interregionalen Parlamentarierrats der Großregion klar gegen solche Maßnahmen ausgesprochen.

Laut dem Ministerpräsidenten haben bereits die Grenzschließungen und stationären Kontrollen während der Corona-Pandemie gezeigt, welche negativen Folgen solche Einschränkungen haben können.

Kritik an deutschen Grenzkontrollen: Ministerpräsident spricht von "Grenzen in den Köpfen".

Besonders problematisch seien nicht nur die praktischen Hindernisse für Pendler im Grenzverkehr gewesen. Die Kontrollen hätten auch "Grenzen in den Köpfen" der Menschen entstehen lassen. Nachbarn seien plötzlich als Risiko, statt als Verbündete wahrgenommen worden.

Der Ministerpräsident habe betont, dass solche Entwicklungen das Vertrauen zwischen den Menschen untergraben und eine ernsthafte Gefahr für den europäischen Integrationsprozess darstellen könnten. Zwar könne er temporäre Kontrollen in besonderen Ausnahmesituationen verstehen, dauerhafte stationäre Grenzkontrollen lehne er jedoch entschieden ab.

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Zum Abschluss der Sitzung habe Paasch den Berichten nach die Mitglieder des Parlamentarierrats dazu aufgerufen, gemeinsam für offene Grenzen einzutreten.