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Statistik | Halbe Million Feuerwehr-Einsätze: Notfälle und Bagatellen


Statistik
Halbe Million Feuerwehr-Einsätze: Notfälle und Bagatellen

Von dpa
Aktualisiert am 17.06.2022Lesedauer: 2 Min.
FeuerwehrVergrößern des BildesFeuerwehrleute stehen zusammen, um den Einsatz zu besprechen. (Quelle: David Inderlied/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Immer mehr alte Menschen leben in Berlin, immer häufiger müssen die Sanitäter und Notärzte der Feuerwehr ausrücken. Auf fast eine halbe Million Einsätze kam die Berliner Feuerwehr im vergangenen Jahr. Das war ein Rekord, wie Feuerwehrchef Karsten Homrighausen am Donnerstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz sagte. Exakt waren es 2021 trotz der Corona-Pandemie 492 226 Einsätze. In den beiden Vorjahren lagen die Zahlen zwischen 470 000 und 480 000.

Alle 64 Sekunden rückten Sanitäter, Notärzte oder Brandlöscher aus. Meistens ging es um Notfalleinsätze (rund 446 000). Nur bei einem Bruchteil der Alarmierungen mussten Feuer gelöscht werden (6843). Außerdem gab es auch insgesamt rund 26 000 Fehleinsätze in allen Bereichen. Dann ist zum Beispiel nachts in den Partykiezen ein betrunkener Verletzter lieber selber weitergelaufen anstatt zu warten.

Weit mehr als eine Million Notrufe (1 095 932) gingen bei der Feuerwehr ein. Alle 29 Sekunden klingelten die Telefone mit der Notruf-Nummer 112. Dass diese Zahl doppelt so hoch ist wie die der Einsätze, liegt daran, dass zu vielen Unfällen und Notfällen mehrere Notrufe eingehen. In der Jahresstatistik wurden am häufigsten Rettungswagen aus Feuerwehrwachen in Neukölln und Wedding gerufen.

Die seit Jahren zunehmende Zahl der Einsätze liege zwar auch an der wachsenden Hauptstadt, sagte Homrighausen. Ein wichtiger Grund sei aber die alternde Gesellschaft. "Wir kommen an unsere Grenzen." Weiter steigende Zahlen seien zu erwarten. Schon im laufenden Jahr hatte die Feuerwehr öfter als früher den sogenannten Ausnahmezustand ausgerufen, weil mehr Anrufe eingingen als zugleich abgearbeitet werden konnten.

Ein Problem sind weiterhin Notrufe wegen Bagatellen wie kleiner Verletzungen, also Schnittwunden, Prellungen, Verstauchungen, Bauch- oder Kopfschmerzen. Konkrete Zahlen dazu lägen nicht vor, sagte Homrighausen. Es sei aber bei manchen Menschen durchaus bekannt, mit welchen Trigger-Worten, also bestimmten Begriffen, man beim Anruf bei der Feuerwehr erreiche, dass ein Rettungswagen geschickt werde.

Von gezieltem Missbrauch wollte Homrighausen nicht sprechen. Er verwies aber auf eine Kampagne, mit der Menschen sensibilisiert werden sollten, um unnötige Alarmierungen zu vermeiden. Es müsste klar sein, dass ein unnötig alarmierter Rettungswagen an anderer Stelle fehle, so der Feuerwehrchef.

133 Angriffe und Übergriffe auf Sanitäter, Notärzte oder Feuerwehrleute wurden im vergangenen Jahr verzeichnet. Dazu kamen noch viele Beleidigungen. 2020 wurden 117 Angriffe registriert, 2019 waren es 211. Die Zahlen bereiteten weiterhin Sorgen. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte: "Wir dürfen die Gewalt nicht dulden." Seit Mitte 2021 läuft daher auch ein Test mit Bodycams - kleinen Kameras an der Kleidung - bei einigen Feuerwehrleuten. Sie sollen das Geschehen aufzeichnen und aggressive Menschen abschrecken.

Ein wichtiges vorgegebenes Ziel konnte die Feuerwehr wieder nicht erreichen. Eigentlich sollen die Sanitäter in 90 Prozent der Notfalleinsätze innerhalb von 10 Minuten am Einsatzort sein. Das gelang aber nur in knapp 50 Prozent der Fälle.

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