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"Vereint in Liebe": So feiert Berlin den 44. Christopher Street Day


"Vereint in Liebe"
So feiert Berlin den 44. Christopher Street Day

Von dpa
23.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Menschenmassen ziehen über die Leipziger Straße: Das diesjährige Motto ist "United in Love! Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung".Vergrößern des BildesMenschenmassen ziehen über die Leipziger Straße: Das diesjährige Motto ist "United in Love! Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung". (Quelle: Christoph Soeder/dpa-bilder)
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Laut, bunt und schrill: Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen ist der CSD zurück in Berlin. Bis zu einer halbe Million Menschen sollen dabei sein.

Am Samstag zieht wieder eine große Partyparade zum Christopher Street Day (CSD) durch Berlin. Am Mittag startete der bunte Zug, zu dem die Veranstalter im Tagesverlauf bis zu 500.000 Teilnehmende erwarteten. Das Spektakel begann mit einer Kundgebung und einem Konfettiregen auf dem Spittelmarkt in Stadtbezirk Mitte.

Der anschließende Demonstrationszug mit fast 100 Fahrzeugen, lauten House-, Disco- und Elektrobeats und viel fantasievoll gekleidetem Fußvolk führte auf einer 7,4 Kilometer langen Strecke durch mehrere Berliner Stadtteile zum Brandenburger Tor. Dort ist dann bis in den Abend hinein eine Abschlussparty mit Bühnenprogramm geplant.

Der Berliner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community in Europa. Die Teilnehmer gehen einerseits gegen Gewalt und Benachteiligung an. Andererseits wollten sie eine sommerliche Mega-Party feiern und einfach Spaß haben. Das kam auch im Motto der Demonstration zum Ausdruck: Es lautete "Vereint in Liebe. Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung".

Berlin-CSD der Superlative: So viele Wagen und Gruppen wie noch nie

Beim Demonstrationszug machten nach Angaben der Veranstalter 96 Fahrzeuge und mindestens 80 Fußgruppen aus aller Welt mit – so viele wie noch nie beim CSD in Berlin, der nun seine 44. Auflage erlebte. Darunter waren auch Menschen aus der Ukraine, die sich seit fünf Monaten eines russischen Angriffskrieges erwehren muss. Dieser Gruppe wurde ein Truck gestellt.

Für die Mega-Party warfen sich viele Teilnehmer richtig in Schale: Ob ausladende Federkostüme in Pink, Glitzer-Hosen, goldene Röcke, schwarze Lederoutfits mit Maske oder einfach nur leichte Sommerklamotten – erlaubt war, was gefällt. Auch einige fast nackte Frauen reihten sich in den Trubel ein, andere Teilnehmer fielen mit blau oder rosarot gefärbten Haaren auf. Entlang der Route standen Tausende jubelnde Zuschauer, aus Gebäuden entlang des Zuges winkten Menschen mit Regenbogenfahnen.

Die Trucks verbreiteten Musik, Konfettiregen oder Kunstnebel, wippten teils im Takt, nach dem ihre Fahrgäste auf der Ladefläche tanzten. Unter den Fahrzeugen war ein alter Omnibus mit ausgebauten Fenstern, der von oben bis unten mit roten und rosafarbenen Luftballons geschmückt wurde.

Kultursenator erinnert an queere Geflüchtete aus der Ukraine

Doch es ging auch um politische Botschaften. Berlins Kultursenator Klaus Lederer erinnerte zur Eröffnung an den russischen Krieg gegen die Ukraine. "Tausende Menschen sind geflüchtet, darunter viele queere Menschen." In Deutschland würden Menschen aus der Community diskriminiert, beklagte der Linken-Politiker, der selbst offen schwul ist. Der Kampf dagegen und für Gleichstellung müsse weitergehen. "Wir müssen uns emanzipieren."

Novum in Berlin: Anlässlich der 44. CSD-Auflage wehten erstmals drei Regenbogenfahnen am und auf dem Reichstagsgebäude, dem Sitz des Bundestags. Auch das Kanzleramt und andere Institutionen wie das Bundesinnen- oder das Bundesverteidigungsministerium setzten mit der Flagge ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz, der Bundesrat hatte dies ebenfalls angekündigt. Erst im April hatte das Innenministerium offiziell die Genehmigung erteilt, dass das Symbol zu bestimmten Anlässen vor oder auf Dienstgebäuden des Bundes gehisst werden darf.

Der Christopher Street Day wird weltweit gefeiert. Zurück geht die Bewegung auf Ereignisse im Juni 1969, als Polizisten in New York eine Bar in der Christopher Street stürmten und so einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transmenschen auslösten.

In den letzten beiden Corona-Jahren fand der CSD in Berlin nur eingeschränkt statt. 2020 wurde die Parade offiziell abgesagt, einige Tausend Menschen gingen trotzdem bei einer Alternativveranstaltung auf die Straße. 2021 demonstrierten Zehntausende bei einer abgespeckten CSD-Parade unter strikten Corona-Auflagen, zudem galt ein Alkoholverbot.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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