Baustellen am Alexanderplatz Nächstes U-Bahn-Debakel droht in Berlin

Im Herzen von Berlin ist die U-Bahn aus dem Takt geraten. Erst sackten die U2-Tunnelröhren ab. Jetzt droht neues Ungemach für die U8.
Einem Bericht des "Neuen Deutschlands" zufolge bedroht der geplante Neubau eines Hochhauses am Alexanderplatz den U-Bahnverkehr der Hauptstadt. Dies lege zumindest die Antwort der Senatsmobilitätsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage der stadtentwicklungspolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus nahe.
Demnach hat das Bezirksamt Mitte zwar schon die Baugenehmigung für das geplante Hochhaus der vom österreichischen Milliardär René Benko gegründeten Signa-Gruppe erteilt, die Abstimmungen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) seien aber "noch nicht final abgeschlossen". Die Zeitung zitiert aus der Antwort auf die Anfrage, gegebenenfalls seien "die sicherheitsrelevanten Rahmenbedingungen noch enger zu definieren".
Berlin: Andere Alex-Baustelle beschädigte die U2
Das Problem: Der Neubau an der Ecke Dircksen- und Karl-Liebknecht-Straße soll nur wenige Meter neben dem U8-Streckentunnel Richtung Norden entstehen. Und was eine Baustelle in unmittelbarer Nähe eines U-Bahntunnels bedeuten kann, erleben die Berliner gerade am Beispiel der U2.
Ebenfalls am Alexanderplatz baut der französische Investor Covivio nämlich gerade auch ein Hochhaus. Während der Vorbereitungsarbeiten sackten durch Bewegungen im Erdreich die Tunnelröhren der U2 um einige Zentimeter ab, teilweise um fast vier Zentimeter. Es kam zu Rissen und Gleisverschiebungen.
Die Folge: Seither wird nur ein Gleis befahren. Dort, wo sonst in engem Takt viele Menschen unterwegs sind, bremst nun ein Pendelzug zwischen Senefelder Platz und Klosterstraße den zügigen Verkehr aus.
- nd-aktuell.de: "Signa-Hochhaus ist ein Risiko für die U8"
- unternehmen.bvg.de: "U2 am Alexanderplatz nur eingleisig unterwegs"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa