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Berlin und Brandenburg: Kliniken "täglich am Limit"


Atemwegsinfekte belasten Kliniken
"Wir sind täglich am Limit"

Von dpa
02.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine Krankenschwester in einem KrankenhausVergrößern des BildesEine Krankenschwester in einem Krankenhaus (Archivbild): Die Kliniken in Berlin und Brandenburg stehen vor einer Herausforderung. (Quelle: Sebastian Widmann/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Eine Welle von Atemwegsinfekten überrollt die Republik. Auch vor Berlin und Brandenburg macht sie nicht halt. Dort sind die Kliniken überlastet.

Die Welle von Atemwegsinfekten bringt auch in Brandenburg Kinderkliniken an ihre Grenzen und führt zu Engpässen. Zudem mussten Patienten aus Berlin aufgenommen werden, weil dort keine Krankenhaus-Betten mehr frei waren.

"Wir sind tagtäglich am Limit bei der Aufnahme von Patienten", sagte Chefarzt Hans Kössel der dpa. Er leitet seit mehr als 20 Jahren die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Westbrandenburg in Brandenburg an der Havel. "Wir haben im Augenblick eine heftige RSV-Welle."

Der gefährliche Erreger RSV – das Respiratorische Synzytial-Virus – hat die Lage in Kinderkliniken deutschlandweit verschlechtert. Von einer "katastrophalen Lage" auf den Kinder-Intensivstationen sprach am Donnerstag die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi).

Berlin: Kliniken "zu sehr auf Kante genäht"

Zweidrittel der Betten in seiner Kinderklinik seien mit Patienten mit schweren Atemwegsinfektionen belegt, sagte Chefarzt Kössel. Viele der behandelten Kinder bräuchten Sauerstoff. "Das ist nicht der Standard." Teils gebe es über Stunden keine freien Betten mehr.

Auch an der Kinder- und Jugendklinik am Standort Potsdam hieß es: Bis zu 80 Prozent der Patientinnen und Patienten auf der Kinderstation seien aufgrund einer RSV-Infektion in Behandlung. Die hohe Belastung werde vermutlich bis in den Januar oder Februar anhalten.

Am Standort Brandenburg an der Havel nahm die Klinik Kössel zufolge 10 bis 15 Patienten aus Berliner Kliniken auf. Krankenhäuser in der Hauptstadt seien offenbar zu sehr "auf Kante genäht" und hätten keine Reserven eingeplant, meinte er. In der Kinderheilkunde gebe es stets starke Schwankungen bei der Belegung: Im Sommer gebe es freie Kapazitäten, im Winter liefen Kinderkliniken über. Auch im vergangenen Jahr habe es eine heftige RSV-Welle gegeben, die jedoch relativ kurz gewesen sei.

Strukturelle Veränderungen nötig

Die Berliner Charité kündigte am Donnerstag an, angesichts der angespannten Situation ein Netzwerk für Kindermedizin mit den anderen Kinderkliniken Berlins einzurichten. "Auch wir müssen aus unserer Notaufnahme Kinder in andere Kliniken in Berlin und Brandenburg verlegen, was sich aufgrund der allgemein angespannten Situation jedoch oftmals schwierig gestaltet.", hieß es aus der Charité.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) reagierte auf die überfüllten Kinderstationen. Unter anderem soll Pflegepersonal aus Erwachsenen- in Kinderstationen verlegt werden.

Nach den Gesetzesplänen der Bundesregierung soll es außerdem für Kinderkliniken in Deutschland in den Jahren 2023 und 2024 jeweils 300 Millionen Euro mehr geben. Die Finanzspritze sei sicher eine große Hilfe für viele Kliniken, sagte Kössel in Brandenburg/Havel. In dieser Zeit sollte dann überlegt werden, welche strukturellen Veränderungen für Kinderkliniken nötig seien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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