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Berlin: Rettungsdienste sind überlastet und haben Personalmangel


Warnung vor Kollaps
"Nie dagewesene Berufsflucht" – Rettungsdienste sind überlastet

Von dpa
12.12.2022Lesedauer: 2 Min.
"Rettungsdienst" steht auf Jacke eines Mannes vor einem Rettungswagen (Symbolbild): Rettungskräfte beklagen Personalmangel und warnen vor dem Kollaps.Vergrößern des Bildes"Rettungsdienst" steht auf Jacke eines Mannes vor einem Rettungswagen (Symbolbild): Rettungskräfte beklagen Personalmangel. (Quelle: Jens Kalaene/dpa-bilder)
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Die Not der Rettungsdienste nimmt weiter zu. Sie warnen vor dem Kollaps, fordern eine Reform. Das "Bündnis pro Rettungsdienst" will deswegen Druck machen.

Vertreter von Rettungsdiensten warnen vor einem Kollaps der Notfallrettung in Deutschland und fordern Maßnahmen gegen Überlastung und Personalnot ein. Es bestehe die Gefahr, dass das System zusammenbreche, erklärte ein kürzlich gegründetes "Bündnis pro Rettungsdienst" am Montag in Berlin.

Berlin: "Wir erleben gerade eine nie dagewesene Berufsflucht"

Der Rettungsdienst sei generell leistungsfähig, er komme aber immer mehr an seine Grenzen. Die Einsatzzahlen nähmen bundesweit zu, sagte der zweite Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst, Frank Flake. Oft seien es Bagatellfälle, mehr Personal für mehr Einsätze stehe aber nicht zur Verfügung. "Wir erleben gerade eine nie dagewesene Berufsflucht."

Zu beobachten seien eine gesunkene Schwelle, Rettungsdienste zu alarmieren, und unzureichende Kenntnisse, welche Nummer die jeweils richtige sei, erläuterte das Bündnis. "Rettungsdienst rettet Leben und ist kein Taxi", sagte Oliver Hölters von der Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas.

Forderungen: Kürzere Arbeitszeiten und bessere Bezahlung

Das Bündnis fordert unter anderem eine Ausbildungsinitiative, moderne Arbeitszeitmodelle und angemessene Bezahlung. Nötig sei eine Vernetzung der Notrufnummer 112 und der ärztlichen Bereitschaftshotline 116 117 mit standardisierten Abfragen, um Fälle in die jeweils passende Versorgung zu steuern.

Dem Bündnis gehören den Angaben zufolge auch die Björn Steiger Stiftung, die Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands, die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft und die Deutsche Gesellschaft für Rettungswissenschaften an.

Die Gewerkschaft Verdi forderte eine Verkürzung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit auf 44 Stunden. Überlange Arbeitszeiten von bis zu 48 Stunden führten zu hohen gesundheitlichen Belastungen für die Beschäftigten und müssten endlich der Vergangenheit angehören, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler am Montag anlässlich von Tarifverhandlungen für Beschäftigte im kommunalen Rettungsdienst.

Busunfall am Wochenende lenkt Blick auf die Problematik

Ein Busunfall in Berlin, bei dem eine 15-Jährige starb, hatte am Wochenende ein Schlaglicht auf die Lage der Rettungsdienste geworfen. Am Sonntag protestierten einige Dutzend Feuerwehrleute in der Hauptstadt vor dem Roten Rathaus für bessere Arbeitsbedingungen.

Bei dem Busunfall war eine junge Fußgängerin getötet worden. Als erster Wagen sei ein Notarzt neun Minuten nach dem Notruf vor Ort gewesen, die ersten beiden Rettungswagen erst nach 20 Minuten, teilte die Feuerwehr mit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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