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"Aquadom" Berlin: Riesen-Aquarium explodiert – 1.500 Fische tot


Mitten in Berlin
Mega-Aquarium geplatzt – "regelrechter Tsunami"

Von t-online, dpa, lka, nhe, law

Aktualisiert am 16.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Berlin: Das weltgrößte zylindrische Aquarium im Hotel Dom Aquarée ist gesprungen, es fließt massiv Wasser aus. (Quelle: t-online)
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Großeinsatz in Berlin: Das weltgrößte zylindrische Aquarium im "Hotel Dom Aquarée" ist gesprungen, Hunderttausende Liter Wasser liefen aus. Es gibt zwei Verletzte.

Wegen eines zerstörten Großaquariums in der Nähe des Berliner Doms ist die Feuerwehr im Einsatz. "Das Aquarium ist beschädigt, Wasser tritt aus. Die Lage ist zurzeit nicht übersichtlich", twitterte die Berliner Feuerwehr am Freitagmorgen. "Wir sind mit 100 Einsatzkräften im Hotel Dom Aquarée im Einsatz."

Vor Ort berichtete ein Sprecher der Polizei, dass es bisher zwei leicht verletzte Personen gebe. Diese seien durch Glassplitter verletzt worden, teilte die Polizei via Twitter mit. Nach Informationen eines Feuerwehrsprechers ist die Hotellobby aufgrund der Trümmerteile noch nicht begehbar, weshalb Rettungshunde eingesetzt werden, um nach weiteren Personen zu suchen. Auch ein Polizeihubschrauber war vor Ort im Einsatz.

"Überall tote Fische"

Der "Aquadom", welcher zum Sea Life Berlin gehört, fasst rund eine Million Liter Wasser und rund 1.500 Fische. "Wir müssen davon ausgehen, dass alle Fische leider verstorben sind", so der Sprecher. Eine Politikerin, die in dem Hotel übernachtete, berichtete, innen im Hotel sei alles zerstört, überall lägen tote Fische herum. "Das ist ein großes Desaster für die Fische und das Hotel." Weitere Reaktionen der Hotelgäste lesen Sie hier.

Mittlerweile hat sich auch die Tierschutzorganisation Peta geäußert: Als Reaktion auf das zerstörte Großaquarium will Peta rechtlich gegen die Verantwortlichen vorgehen. "Wir werden Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstatten, weil hier offenbar fahrlässig mit dem Leben von rund 1.500 Fischen umgegangen wurde", teilte ein Sprecher der Organisation am Freitag mit. Die Zerstörung des Aquariums sei eine "riesengroße, menschengemachte Tragödie". Es dürfe nicht wieder aufgebaut werden.

350 Hotelgäste waren dazu aufgefordert, das Hotel zunächst zu verlassen, so der Sprecher der Feuerwehr. Die BVG stellte Busse zum Aufwärmen für die Gäste zur Verfügung. "Wir haben das Hotel ab sofort bis auf Weiteres geschlossen und verlegen die Gäste um", heißt es in einem Statement des Hotels gegenüber der Berliner Morgenpost. Sowohl das THW als auch ein Statiker seien nun angefordert, um das Gebäude zu prüfen.

Wohl kein Anschlag

Auf einen gezielten, gewaltsamen Anschlag auf das Großaquarium in Berlin gibt es laut Polizei bislang keinerlei Hinweise. "Im Moment überhaupt nicht", beantwortete ein Polizeisprecher am Freitagmorgen eine entsprechende Frage. Die Ursache sei bisher noch nicht bekannt, betonten Sprecher von Polizei und Feuerwehr.

Nach Angaben der Feuerwehr wurde der Riesenbehälter sehr schnell zerstört. "Wenn das Aquarium defekt ist, dann platzt das schlagartig", sagte ein Feuerwehrsprecher. "Das ist nicht ein kleiner Riss, aus dem das Wasser austritt, sondern das komplette Aquarium ist schlagartig geplatzt."

Nach Angaben der Feuerwehr lief ein großer Teil des Wassers wohl durch die Türen im Erdgeschoss auf die Straße und dort in die Gullys. In den Kellergeschossen habe man nicht viel Wasser gefunden.

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Der Ort befindet sich ganz in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes mit dem Fernsehturm. Die Berliner Polizei bat darum, den Bereich großräumig zu umfahren.

Ein Hotelgast postete auf Twitter ein Video aus dem Hotel. Er spricht von einer "Explosion" des Aquariums. Im Hotel selbst herrscht offenbar Chaos, es sind Zerstörungen zu erkennen. In einem weiteren Video eines Hotelgastes auf Instagram ist zu sehen, wie Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Taschenlampen das Trümmerfeld der Hotellobby zu begehen versuchen.

Giffey: "Regelrechter Tsunami"

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sprach von einer immensen Zerstörung. "Das ist ein regelrechter Tsunami, der sich hier ergossen hat über die Hotelräumlichkeiten, die anliegenden Restaurants", sagte Giffey an der Unglücksstelle. Berlin habe aber großes Glück gehabt, betonte sie: "Wenn das Ganze nur eine Stunde später passiert wäre, dann müssten wir über furchtbare menschliche Schäden berichten", sagte sie und sprach von "Glück im Unglück". "Den Einsatzkräften danke ich für ihren Einsatz und den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung."

"Mir blutet das Herz", sagt Jan Schuth, der beim Bau des Aquariums für das Bauunternehmen Müller-Altvatter GmbH & Co KG tätig war und das Projekt ab der Genehmigungsplanung und beim Bau geleitet hat. "Allen, die daran beteiligt waren, ist das sehr ans Herz gewachsen." In den Radionachrichten habe er von dem Zerbersten des riesigen Glaszylinders erfahren, den er seit Inbetriebnahme 2004 auch immer wieder mal privat besucht habe.

Das Berliner Sea Life äußerte sich in einer Stellungnahme, die t-online vorliegt, "bestürzt" über das Unglück. Zu einer möglichen Ursache sagte das Unternehmen nichts. Stattdessen wurde gebeten, "von Spekulationen abzusehen, bis die Hintergründe dieses Unglücks geklärt sind".

Das "CityQuartier DomAquarée" ist ein Zentrum mit Hotel- und Wohnanlagen sowie Geschäften in Berlin-Mitte. Das riesige Aquarium in Zylinderform in der Lobby des "Hotels Radisson" war 16 Meter hoch. Besucher konnten mit einem Panoramalift durch die Touristenattraktion fahren.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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