"Lützi lebt" Klima-Aktivisten beschmieren Landesvertretung von NRW in Berlin

Nicht nur in Nordrhein-Westfalen protestieren Menschen gegen die Räumung in Lützerath: Aktivisten beschmierten eine Landesvertretung in Berlin.
An der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Berlin sind in der Nacht zum Samstag ein Schriftzug beschädigt und mehrere Fensterscheiben beschmiert worden. Die Polizei prüft nach Angaben eines Sprechers einen Zusammenhang zu den Protesten im nordrhein-westfälischen Lützerath: Der Ort wird abgerissen, um dem Energiekonzern RWE zu ermöglichen, die darunter liegende Kohle abzubaggern. Dagegen protestierten am Samstag viele Tausend Menschen.
Der Polizeisprecher teilte mit, Unbekannte aus einer Gruppe von mindestens zehn Menschen hätten einen Buchstaben aus einem Schriftzug vor der NRW-Landesvertretung entfernt und auf eine Sackkarre gehievt. Aus der Buchstabenkombination "NRW EU" wurde so "NRW E". Zudem hätten Beamte die Schriftzüge "Lützi lebt" und "Smash" auf Glasscheiben der Landesvertretung entdeckt. Als die Polizei eintraf, sei die Gruppe geflohen und habe Sackkarre und Buchstaben zurückgelassen.
Staatsschutz leitet Ermittlungen ein
Den Angaben vom Samstag zufolge nahmen Polizisten wenig später zwei Männer im Alter von 22 und 25 Jahren in der Nähe der Landesvertretung in Berlin-Tiergarten vorläufig fest und nahmen ihre Personalien auf. Beide Männer befinden sich wieder auf freiem Fuß. Der Staatsschutz ermittelt wegen Diebstahls und Sachbeschädigung.
Es ist nicht das erste Mal, dass Umwelt-Aktivisten gegen die NRW-Landesvertretung in Berlin vorgehen: Im Jahr 2018 haben Aktivisten von "Ende Gelände" das Foyer der Vertretung besetzt, um gegen den Großeinsatz der Polizei zur Räumung des Hambacher Forst und als Protest gegen Kohleabbau zu protestieren. Polizeibeamte trugen die Besetzer aus dem Gebäude.
- Nachrichtenagentur dpa
- tagesspiegel.de: "Klimaaktivisten in Berlin: NRW-Vertretung besetzt: Polizei geht gegen Kohlegegner vor"