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Sexuelle Belästigung an FU Berlin: Asta wehrt sich gegen "grobe Verzerrung"


Sexuelle Belästigung an der FU Berlin
"Grobe Verzerrungen": Asta wehrt sich gegen Berichterstattung

Von t-online, anra

Aktualisiert am 04.02.2023Lesedauer: 2 Min.
FU BerlinVergrößern des BildesDer Schriftzug "Freie Universität Berlin" steht an einem Universitätsgebäude. (Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv/dpa)

Ein Mann belästigt Menschen an der FU Berlin. Medien berichten über eine Warnung des Asta an Betroffene, die Polizei zu rufen. Die Studierenden fühlen sich falsch verstanden.

Auf dem Gelände der Freien Universität Berlin (FU) soll immer wieder ein Mann auftauchen, der dort Personen bedrängt und sexuell belästigt. Darüber berichtete die Studierendenvertretung (Asta) der Uni laut Medienberichten in einer Mail an Mitglieder der Uni.

Ein pikantes Detail dieser internen Mitteilung pickte sich die "Berliner Morgenpost" (Mopo) in ihrem Bericht am Donnerstag heraus und titelte: "Sexuelle Belästigung: AStA warnt, die Polizei zu rufen". Seitdem ist die Warnung des Asta vor der Polizei in Berlin in aller Munde.

Berlin: Asta warnte vor angeblicher rassistischer Polizeigewalt

Was war passiert? Die Studierendenvertreter verwiesen in ihrer ursprünglichen Mitteilung offenbar darauf, den Sicherheitsdienst der Uni zu rufen, sollte der Mann auf dem Gelände gesehen werden, warnten aber davor, auch die Polizei hinzuzuziehen.

Der Asta schrieb, dass es zwar im Ermessen jedes Einzelnen liege, auch die Polizei zu rufen, riet aber auch laut Mopo: "Wir möchten jedoch unbedingt darauf hinweisen, dass Polizeieinsätze für von Rassismus betroffene Menschen grundsätzlich mit einem erhöhten Risiko einhergehen, Polizeigewalt zu erfahren." Einige verstanden dies so, dass der Asta den belästigenden Mann wohl vor jener "rassistischen Polizeigewalt" schützen wolle.

Nachdem die Nachricht von mehreren Medien aufgegriffen wurde, veröffentlichte der Asta am Sonnabend eine weitere Mitteilung als "Richtigstellung zu falschen Darstellungen unserer Position in einigen Presseberichten." Darin heißt es: "Nie haben wir Betroffenen gesagt, dass sie nicht die Polizei rufen sollen." Dies müsse jeder selbst entscheiden.

Vielmehr habe man darauf hinweisen wollen, dass "Polizeibeamt*innen mitunter Betroffene von sexualisierter Gewalt nicht ernst nehmen oder ihnen Schuld zuweisen und so zu einer weiteren Traumatisierung beitragen können", schreibt der Asta nun in der neuen Mitteilung.

Dem Vorwurf des Täterschutzes widerspricht die Studierendenvertretung. Zum einen sei der bekannte Mann "entgegen der verzerrten Darstellung in einigen Medienberichten unseres Wissens nicht selbst von Rassismus betroffen."

Asta bleibt bei Kritik – Polizei Berlin derweil: "Wir sind für Sie da"

Zum anderen habe der Asta mit dem Hinweis auf rassistische Polizeigewalt lediglich feststellen wollen, dass "die Polizei rassistische Gewalt mitunter auch gegen Schwarze Menschen und People of Color verübt, die sich als Opfer von Gewalt an die Polizei wenden." Es sei ihnen immer um die Opfer gegangen, so der Asta.

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Ihre harte Polizeikritik wiederholen die Studierendenvertreter allerdings mehrfach. Auch in der neuen Mitteilung heißt es: "Polizeigewalt und Morde durch Polizeibeamt*innen sind ein bekanntes Problem und sollten Anlass einer grundsätzlichen Kritik an dieser Institution sein."

Die Polizei Berlin kommentierte diese schweren Vorwürfe derweil auf Twitter mit einem trockenen Statement: "Wer in Gefahr oder von einer Straftat betroffen ist bzw. auf eine Notsituation anderer aufmerksam wird, sollte sich von Nichts und niemandem abhalten lassen zu handeln. Rufen Sie uns – wählen Sie den Notruf 110! Wir sind für Sie da."

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