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Avocargo: Berliner Lastenrad-Vermieter ist endgültig pleite


Aus für Avocargo
Berliner Lastenrad-Vermieter ist endgültig pleite

Von t-online, mtt

06.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Avocargo-Bike während eines Fahrradkorsos (Archivbild): Die Gründer glauben weiter an die Zukunft des Lastenrads.Vergrößern des BildesAvocargo-Bike während eines Fahrradkorsos (Archivbild): Die Gründer glauben weiter an die Zukunft des Lastenrads. (Quelle: snapshot-photography/ T.Seeliger via www.imago-images.de)
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"Die große Zeit der Lastenräder kommt erst noch", sind sich die Gründer sicher. Sie selbst können ihr Unternehmen nicht retten.

Die blauen Avocargo-Lastenräder verschwinden aus dem Berliner Stadtbild: Der Verleih-Service wird eingestellt, das Unternehmen ist endgültig pleite.

Auf der Webseite von Avocargo heißt es knapp an die bisherigen Kunden gerichtet: "Die Avo Mobility GmbH hat zum 3. April 2023 den Betrieb ihres Sharing-Dienstes eingestellt. Danke, dass ihr uns dabei unterstützt habt, unsere Städte besser zu machen." 17 Beschäftigte müssen sich neue Jobs suchen.

Avocargo hätte frisches Geld gebraucht

Bereits im Februar hatte das Startup einen Insolvenzantrag gestellt. Es fehlten Investoren, die bis zur Profitabilität frisches Geld in das Geschäft gesteckt hätten. Jetzt ist es ganz aus, das Unternehmen kaufen wollte auch keiner. "Es gab einige Interessenten, doch das Invest bis zum Break-Even war ihnen zu groß", sagte einer der drei Chefs dem Magazin "Gründerszene".

Dabei hatte es anfangs gut ausgesehen: Als Avocargo vor zwei Jahren gegründet wurde, pumpten Investoren mehrere Millionen Euro in den Betrieb. Das Prinzip: In der Stadt verteilt stehen die E-Lastenbikes, wer etwas Schweres oder Sperriges zu transportieren hat, kann sich eins leihen.

Förderprogramme für Lastenräder in Berlin und bundesweit

Lastenräder schienen das nächste große Ding zu werden. Allein 2020 wurden in Deutschland 100.000 Cargobikes verkauft. Sowohl Berlin als auch der Bund legten Förderprogramme für Gewerbe, Freiberufler und Vereine auf. Aber für Avocargo reichte es nicht.

Zwar konnte Avocargo einige Unternehmen wie die Bio Company oder Getränke Hoffmann gewinnen, einen Teil der Kosten für ihre Kunden zu übernehmen, wenn diese ihre Einkäufe mit dem gemieteten Lastenrad nach Hause schafften. Aber die Expansion in andere Städte misslang ebenso wie der Ausbau des Angebots in Berlin: Letztlich war die Flotte mit 200 Elektro-Bikes zu klein, um den Kundenstamm von 17.000 registrierten Teilnehmern ausreichend zu vergrößern.

Avocargo: Fehler und viel Pech

Die Chefs räumen eigene Fehler ein, sprechen aber auch von "viel Pech mit dem Timing". Nachdem in Berlin derzeit alles auf eine schwarz-rote Regierung hinauszulaufen scheint und die Grünen wohl in die Opposition müssen, sei mit einer stärkeren finanziellen Förderung vorerst nicht zu rechnen.

Avocargo-Gründer Marc Shakory Tabrizi ist allerdings von einer besseren Zukunft für sein Businessmodell überzeugt: "Die große Zeit der Lastenräder kommt erst noch", sagte er der "Gründerszene". In einigen Jahren sei das Geschäftsumfeld dank gestiegener Akzeptanz bestimmt ein anderes.

Verwendete Quellen
  • avocargo.one: "Goodbye Avocargo"
  • businessinsider.de/gruenderszene: "Kein Käufer: Millionenschweres Lastenrad-Startup Avocargo stellt Betrieb ein"
  • berlin.de: "Lastenradförderung für Berliner Gewerbe, freiberuflich Tätige und Vereine startet am 10.05.2021"
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