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Berlin: Hertha 06-Vereins-Vize nach Antisemitismus-Vorfall freigestellt


Antisemitismus beim Fußballspiel
Angeklagter Vereins-Vize wird von Ämtern freigestellt

Von dpa, t-online, ChD

01.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Team des CFC Hertha 06 beim Spiel (Archivbild): Vizepräsident Cakir muss für zwei Jahre sämtliche Posten räumen.Vergrößern des BildesTeam des CFC Hertha 06 beim Spiel (Archivbild): Vizepräsident Cakir muss für zwei Jahre sämtliche Posten räumen. (Quelle: IMAGO/Pressefoto Gora)
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Bei einem Fußballspiel der CFC Hertha 06 kam es 2022 zu heftigen antisemitischen Anschuldigungen. Jetzt ist der Vizepräsident für zwei Jahre freigestellt.

Das Sportgericht des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) hat den Vizepräsidenten von Oberligist CFC Hertha 06, Ergün Cakir, für zwei Jahre bis zum 31. Mai 2025 von allen Ämtern ausgeschlossen. Laut den mündlichen Verhandlungen darf sich der Unternehmer in diesem Zeitraum auch nicht bei Spielen sämtlicher Mannschaften seines Clubs auf den jeweiligen Sportanlagen aufhalten, wie der BFV am Donnerstag mitteilte. Cakir müsse zudem noch eine Geldstrafe über 1.000 Euro bezahlen.

Zwei Spieler des Vereins bereits im vergangenen Jahr gesperrt

Bei einem A-Jugendspiel zwischen Hertha 06 und dem TuS Makkabi hatte es im November 2022 Ausschreitungen und antisemitische Ausfälle gegeben. Infolgedessen wurden zwei Jugendspieler der Hertha 06 für zwei Jahre gesperrt, darunter der Sohn von Cakir. "Mein Sohn wird sein Leben lang die Juden hassen", hatte sich Cakir in einer Dokumentation der ARD, die Ende Januar ausgestrahlt worden war, antisemitisch geäußert.

Außerdem sagte er in dem Beitrag: "Wenn man mit jemanden reden will, da gibt es keinen, mit dem man sich hinsetzen kann und reden kann, sondern die sagen von vornherein: Wir sind Juden, wir haben das Recht, wir können alles machen, was wir wollen. Was mich enttäuscht von den Deutschen, dass die da mitspielen." Aufgrund dieser Aussagen hatte der BFV ein Sportgerichtsverfahren eingeleitet.

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur hatte Cakir gesagt, dass er eine andere Strafe sinnvoller gefunden hätte. Als Beispiel nannte er eine, bei der zugleich versucht werde, Antisemitismus abzubauen.

Strafverschärfend: Verein wirkt "antisemitischen Tendenzen" nicht entgegen.

Nach persönlichen Gesprächen mit Cakir hatte der BFV dem Verein die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs auferlegt, um nachhaltige Konzepte zur Bekämpfung von antisemitischen Strukturen im Berliner Fußball zu schaffen. Auch sollten damit konkrete Umsetzungsschritte aufgezeigt werden. Cakir sollte laut BFV die Möglichkeit gegeben werden, seine Aussagen zu reflektieren und so das antisemitische Gedankengut zu beseitigen.

Doch bis zur zweiten Verhandlung im Mai gab es keine Entwürfe, was das Sportgericht als strafverschärfend beurteilte. Hinzu käme die Tatsache, "dass der Beschuldigte während keinem der beiden Verhandlungstermine ernsthafte Einsicht zeigte und insbesondere an einer Täter-Opfer-Umkehr festhielt". Des Weiteren ließe der Verein CFC Hertha 06 in der Verhandlung nicht die Absicht zu erkennen, den "antisemitischen Tendenzen im Verein entgegenzuwirken".

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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