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Berlin: Start-up verschenkt 100.000 Tüten


Win-win-win-win-Idee
Kreuzberger Start-up verschenkt 100.000 Tüten

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 06.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Ergin Akyüz: Der Berliner Unternehmer will mit seinen Tüten etwas für die Umwelt tun.Vergrößern des BildesErgin Akyüz: Der Berliner Unternehmer will mit seinen Tüten etwas für die Umwelt tun. (Quelle: Aktion U)
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Vier Gewinner soll diese Idee haben, die Umwelt steht ganz oben auf der Liste. Eigentlich ziemlich simpel. Aber funktioniert das wirklich?

Mitten in der Corona-Pandemie ist in Berlin-Kreuzberg ein neues Start-up entstanden. Aktion U heißt das Unternehmen. Das U steht für Umwelt, und der Urgedanke ist, dass es doch irgendeine Lösung für das großstädtische Plastikproblem geben muss.

Denn jeden Tag verteilen zig kleine Läden in Berlin unzählige dünne, weiße Plastiktüten. Der Schreibwarenladen packt den Kunden die Stifte ein, der Dönerverkäufer den Hungrigen das Essen, der Kiosk um die Ecke reicht sie zum Bier. Die Stadt wird überschwemmt mit Plastik.

Auch die "Hürriyet" berichtete schon über das Berliner Start-up

Hier schreitet Aktion U ein: Das Start-up schenkt Kreuzberger Kleinunternehmern Papiertüten. Die Kosten für Herstellung und Distribution holt sich das Start-up von Werbetreibenden, die Logos und QR-Codes auf die Papiertüten drucken. So soll es letztlich vier Gewinner geben: Die Kleinunternehmer, die kostenlos Tüten bekommen. Die Werbetreibenden, die eine zusätzliche Kontaktmöglichkeit zu potentiellen Kunden erhalten. Aktion U selbst – und die Umwelt.

Diverse Medien haben bereits über die Idee berichtet. Der "Hürriyet", der größten Tageszeitung der Türkei, erzählte Geschäftsführer Ergin Akyüz, wie viele Hundert Jahre Plastik braucht, um zu verrotten. Lokalen Medien sagte er Sätze wie: "Wir machen gezielt Unternehmen dort bekannt, wo sie bekannt werden möchten." Oder: "Wenn jeder vor seiner eigenen Tür kehren würde, dann wäre die Welt sauberer."

Explodierende Papierpreise, Verhandlungen mit der Gasag

Aktuell steht die dritte Tütenrunde an. 100.000 Papiertüten werden gestaltet, gedruckt und dann verschenkt. Dieses Mal habe sich der Getränkelieferant "Golden Drinks" die gesamte Werbefläche alleine gesichert, sagt Akyüz t-online und wirkt ein bisschen erleichtert, dass es vorwärts geht mit seinem Unternehmen. Denn Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und explodierende Papierpreise haben das Geschäft nicht leichter gemacht.

Ende September soll die dritte Tütenedition ausgeliefert werden. Und dann könnte sich der 35-Jährige vorstellen, auch noch größer ins Geschäft einzusteigen. Verhandlungen mit der Gasag würden laufen, berichtet Akyüz. Außerdem gebe es die Möglichkeit, regionale oder bundesweite Auflagen mit mehreren Millionen Papiertüten zu realisieren.

"Aber dann wäre die Idee des Umweltschutzes futsch"

Dabei soll das Wachstum allerdings kontrolliert bleiben. Der Berliner Akyüz, der auch eine Agentur für Webdesign und Webentwicklung betreibt und sich ehrenamtlich für Rechte von in ihren Heimatländern verfolgten Minderheiten wie Aleviten und Jesiden einsetzt, sagt zu t-online: "Die Nachfrage nach unseren Tüten ist sehr groß. Das heißt, wir könnten viel Geld in kurzer Zeit machen. Aber dann wäre die Idee des Umweltschutzes, die Botschaft dahinter futsch."

Geschäfte werden daher angehalten, Tüten nur an Kunden auszugeben, die unbedingt eine haben möchten. Auch mit Papiertüten müsse gewissenhaft umgegangen werden, sagt Akyüz. Und weil seine Tüten mehr als ein Hilfsmittel zum Transport sein sollen, plane er, zukünftig auch politische Statements auf ihnen unterzubringen.

Zunächst soll eines zum Krieg gegen die Ukraine auf die Tüten. Akyüz: "Die Hiobsbotschaften vom Krieg in Osteuropa reißen nicht ab. Dieser Krieg muss ein Ende finden. Wir glauben fest daran, dass diese Papiertüten eine Möglichkeit sind, Menschen zusammenzubringen und das Bewusstsein für gesellschaftliche Belange zu stärken."

Verwendete Quellen
  • Austausch mit Aktion-U-Geschäftsführer Ergin Akyüz
  • hurriyet.com.tr: "Umweltfreundliche Papiertüte von einem türkischen Unternehmer" (aus dem Türkischen übersetzt)
  • leute.tagesspiegel.de: Interview mit Ergin Akyüz
  • morgenpost.de: "Berliner Start-up" entwickelt Tüten für die Umwelt
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