Helmut Kohl soll geehrt werden Berlin sucht den Kanzler-Platz

Der Berliner Senat will einen Platz nach Alt-Kanzler Helmut Kohl benennen. Ein halbes Jahr nach Amtsantritt läuft die Suche allerdings nur schleppend.
Wo kommt er hin, der Helmut-Kohl-Platz in Berlin? Eine Antwort auf diese Frage ist weiterhin nicht absehbar. Die schwarz-rote Berliner Regierung, seit einem halben Jahr im Amt, ist nach wie vor auf der Suche nach einem geeigneten Ort für eine Umbenennung. Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD heißt es: "Wir nehmen Gespräche mit den Bezirken auf mit dem Ziel, eine repräsentative Straße bzw. einen Platz nach Helmut Kohl zu benennen."
Seit Beginn der Legislaturperiode hatten aber andere Themen Priorität. "In den vergangenen sechs Monaten seit Amtsantritt hat der Berliner Senat mit seinem Sofortprogramm für die Berlinerinnen und Berliner Prioritäten gesetzt und viele wichtige Themen umgesetzt", sagte Senatssprecherin Christine Richter der Deutschen Presse-Agentur. Die "weltweiten Krisen wie der barbarische Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober" hätten zudem die Politik der vergangenen Wochen bestimmt, so Richter weiter.
Vorstoß zum Großen Stern
Es gelte jedoch weiter, dass die Koalition Gespräche mit den Bezirken mit dem Ziel aufnehmen werde, einen Platz oder eine Straße nach Altkanzler Kohl zu benennen. In der Regel sind nämlich die Bezirke für die Umbenennung von Straßen und Plätzen zuständig.
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An die früheren Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und Willy Brandt (SPD) erinnern Straßennamen im Regierungsviertel in Berlin-Tiergarten. Schon vor fünf Jahren gab es eine Diskussion darüber, an welcher Stelle auf diese Weise auch an Kohl erinnert werden könnte. Aus der CDU-Fraktion gab es damals den folgenlosen Vorschlag, den Großen Stern in Helmut-Kohl-Platz umzubenennen.
Kohl (1930-2017) gilt als "Kanzler der Einheit". In seine Amtszeit von 1982 bis 1998 fiel die deutsch-deutsche Wiedervereinigung. Gleichzeitig gilt er unter anderem wegen seiner Rolle im CDU-Spendenskandal als umstritten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- berlin.de: Koalitionsvertrag 2023-2026