Berlin: Aufzug fährt nicht – S-Bahn-Haltestelle seit Monaten nicht barrierefrei

In Berlin ist ein Aufzug an einem S-Bahnhof seit Monaten nicht fahrbereit. Für Menschen mit einem Rollstuhl ist das ein riesiges Problem.

Der S-Bahnhof Westhafen in Berlin liegt an der Ringbahn – einer Strecke, die täglich von sehr vielen Berlinern genutzt wird. Doch Rollstuhlfahrer und andere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, stehen an dem Bahnhof seit Monaten vor Herausforderungen. Denn der Aufzug funktioniert seit Januar 2023 nicht mehr. Das geht aus einer Antwort des Senats nach einer Anfrage des Abgeordneten Taylan Kurt (Grüne) hervor. Zuerst berichtete der "Tagesspiegel" darüber.

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Eine Alternative zur Treppe vom Bahnsteig zum höhergelegenen Gehweg "An der Putlitzbrücke" gibt es an der Haltestelle allerdings nicht. Auf Nachfrage von t-online erklärte ein Bahnsprecher: "Wir empfehlen mobilitätseingeschränkten Personen bis zur Fertigstellung des Aufzugs, die benachbarten S-Bahnhöfe auf dem Ring, Beusselstraße oder Wedding zu nutzen, die beide barrierefrei ausgebaut sind."

Nächste S-Bahnstationen mehrere Hundert Meter entfernt

Das Problem: Der S-Bahnhof Beusselstraße ist 1,7 Kilometer und 24 Minuten zu Fuß, der S-Bahnhof Wedding 1,9 Kilometer und 26 Minuten zu Fuß entfernt. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine große Distanz.

Spätestens Ende November soll der Aufzug wieder fahrbereit sein, so die Deutsche Bahn AG (DB). Bisher sei dies aber noch nicht der Fall. Den Angaben zufolge wird der Aufzug seit Januar modernisiert. Es handele sich dabei um "umfassende Arbeitsschritte", die etwa das Schachgerüst und die Antriebstechnik des Aufzugs sowie den Betonbau und die Elektrotechnik betreffen.

Lieferengpässe sorgen für Verzögerungen

Doch seit Sommer stockt die Modernisierung, teilt die DB mit: "Nach einer fachtechnischen Bewertung im Sommer werden derzeit Nacharbeiten durchgeführt, die aufgrund der Marktlage im Baugewerbe und weltweiten Lieferengpässen an Baumaterialien, Verzögerungen unterliegen."

Der Bahn-Sprecher verweist diesbezüglich auf die Website sowie die App der S-Bahn Berlin, in der Fahrgäste tagesaktuell über die Funktionsweise der Aufzüge informiert werden. Außerdem gebe es etwa Routenplaner, in der die Strecke zum Wunschziel voll barrierefrei angezeigt werden kann. Auch an eine Mobilitätsservice-Zentrale könne man sich wenden. Diese helfe nach vortägiger Anmeldung beim barrierefreien Ein-, Um- oder Aussteigen. Blöd nur, wenn an der möglichen Endstation der Aufzug trotzdem nicht funktioniert.