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Berlin-Tegel: Massenschlägereien in Flüchtlingsunterkunft – Polizei rückt oft aus


In Geflüchtetenunterkunft Tegel
Polizei muss zu mehreren Massenschlägereien ausrücken

Von t-online, nhe

30.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Ankunftszentrum für Flüchtlinge am ehemaligen Flughafen Tegel (Archivbild): Hier kam es an zwei Tagen zu größeren Auseinandersetzungen.Vergrößern des BildesAnkunftszentrum für Flüchtlinge am ehemaligen Flughafen Tegel (Archivbild): Hier kam es an zwei Tagen zu größeren Auseinandersetzungen. (Quelle: Emmanuele Contini/imago images)
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Mehrfach musste die Polizei in Berlin zum alten Flughafen Tegel ausrücken. Dort waren Dutzende Personen immer wieder aneinandergeraten.

In der Geflüchtetenunterkunft des ehemaligen Flughafens Tegel in Berlin hat es in den vergangenen Tagen mehrere größere Auseinandersetzungen gegeben. Vor Ort habe eine teils "aufgeheizte und aggressive Stimmung" geherrscht, so ein Sprecher der Polizei zu t-online. Zuerst berichtete der "Tagesspiegel" darüber.

Zu dem ersten Vorfall kam es demnach in der Nacht zu Montag. Ab 2 Uhr wurde die Polizei nach eigenen Angaben zu mehreren kleineren Streitigkeiten zwischen einzelnen Personen auf das Gelände des ehemaligen Flughafens gerufen. Drei Personen wurden in der Folge leicht verletzt, sie lehnten eine ärztliche Behandlung jedoch ab, so der Sprecher der Polizei.

100 Personen an Auseinandersetzung beteiligt

Im Verlaufe der Nacht kam es den Angaben zufolge dann zu einer Schlägerei, an der sich laut Polizei bis zu 100 Personen beteiligten. Der Streit fand zwischen kurdischen und arabischen Menschen statt, so die Polizei. Die Auseinandersetzung sei zunächst verbal gestartet und später handgreiflich geworden. Dabei wurde laut der Polizei eine weitere Person verletzt.

Die Einsatzkräfte waren laut dem Sprecher mit einem "massiven Aufgebot", rund 100 Personen, vor Ort. Beide Parteien des Streits seien im Laufe des Einsatzes räumlich voneinander getrennt worden, sodass sich die Lage beruhigte. Der Einsatz war erst gegen 8.30 Uhr beendet, teilte die Polizei mit. Sie ermittelt nun wegen eines besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs sowie wegen zwei gefährlicher Körperverletzungen.

Erneuter Polizeieinsatz am Dienstagabend

Wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) berichtet, sollen das Vordrängeln in einer Schlange sowie zu laute Musik die Auslöser für die Streitigkeiten gewesen sein. Die Polizei konnte sich auf Nachfrage von t-online nicht zu den Hintergründen der Auseinandersetzung äußern.

Am Dienstagabend gegen 21.30 Uhr wurde die Polizei erneut zur Geflüchtetenunterkunft gerufen, in der derzeit mehrere Tausend Flüchtlinge leben. "Dort gab es einen Streit zwischen 20 Personen. Ein 19-Jähriger wurde dabei am Kopf verletzt. Er soll zuvor geschlagen und getreten worden sein", so der Sprecher. Der Mann wurde ambulant vor Ort behandelt.

Zwei Personen bekommen Hausverbot

Der 36-jährige Tatverdächtige in diesem Fall, in der Nacht zu Montag einer der Verletzten, habe ein dauerhaftes schriftliches Hausverbot bekommen. Er kam laut Polizei in ein Gewahrsam, wo seine Identität festgestellt wurde. Anschließend sei er wieder freigelassen worden. Auch der 19-Jährige wurde demnach des Geländes verwiesen. Gegen 0.20 Uhr stellte die Polizei noch einen verletzten 21-Jährigen fest, der ins Krankenhaus kam. Wann und wie sich die Person verletzte, ist unklar.

Ein Zusammenhang zwischen den Vorfällen am Montag und am Dienstag wird derzeit von der Polizei geprüft.

Koçak: "Nicht menschenwürdig"

Der Berliner Linken-Abgeordnete Ferat Koçak nahm Bezug auf die Ausschreitungen: "Seit vielen Monaten ist das Ankunftszentrum in Tegel komplett ausgelastet und es ist klar, dass es auf engstem Raum schnell zu Konflikten kommt", teilt er in einer Pressemitteilung mit. "Die dauerhafte Unterbringung in Containern ist nicht menschenwürdig. Es braucht endlich dezentrale Wohnmöglichkeiten für Geflüchtete, Leerstand ist genug da", heißt es dort weiter.

Er verweist zudem auf das Sicherheitspersonal in der Geflüchtetenunterkunft. Es müsse untersucht werden, welche Rolle es bei den Auseinandersetzungen gespielt hat. "Es wäre leider nicht der erste Fall in Tegel, bei dem das Sicherheitspersonal kritisiert wird", so Koçak. Im September haben Ukrainerinnen schwere Vorwürfe gegen das Sicherheitspersonal erhoben.

Ein LAF-Sprecher wies die jetzigen Vorwürfe im "Tagesspiegel" zurück. Die Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst sei nicht zu beanstanden.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einem Sprecher der Polizei
  • tagesspiegel.de: "Berliner Polizei rückt mehrfach an: Massenschlägerei in Geflüchtetenunterkunft in Tegel"
  • twitter.com: Tweet von Ferat Koçak
  • feratkocak.de: Mitteilung vom 28. November 2023
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