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Berlin-Wilmersdorf: Beliebtem Thaimarkt droht das endgültige Aus


Betreiber sehen hohe Hürden
Berlins beliebtem Thaimarkt droht das endgültige Aus


Aktualisiert am 03.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Gerichte auf dem Thaimarkt im Preußenpark (Archivbild): Wann und ob er wieder eröffnen kann, ist unklar. (Quelle: Stefan Zeitz/imago-images-bilder)

Eigentlich soll der Thaimarkt an einen neuen Standort weitergeführt werden. Die Betreiber sehen die Verlegung aber in Gefahr. Die Probleme: Hohe Kosten und verlorenes Vertrauen.

Ob der Thaimarkt in Wilmersdorf wieder öffnen kann, ist laut den Betreibern derzeit unklar. "Es kann sein, dass es den Markt nicht mehr geben wird", sagte Thatsawan Te Gude im Gespräch mit t-online. Sie ist Vorsitzende des Thailändischen Vereins in Berlin, der den in der ganzen Hauptstadt beliebten Markt betreibt.

Nach langem Ringen hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Charlottenburg-Wilmersdorf Ende Februar entschieden, dass der Thaimarkt, der offiziell Thaipark heißt und auch Thaiwiese genannt wird, nicht mehr an seinem bisherigen Standort im Preußenpark stattfinden darf. Gründe dafür waren Verstöße gegen das Grünanlagengesetz und Anwohnerbeschwerden. Fast 30 Jahre lang hatten Mitglieder der thailändischen Community im Preußenpark Speisen und Getränke frisch zubereitet und angeboten.

Betreiber über Vorgehen des Bezirkes irritiert

Als neuen Standort teilte der Bezirk dem Markt die Württembergische Straße zu. Am 22. März verschickte das Bezirksamt dann aber eine Pressemitteilung, dass bisher kein Sondernutzungsantrag für den neuen Standort eingegangen sei und es deshalb im April zunächst keinen Thaimarkt geben werde.

Die Betreiber sind über das Vorgehen des Bezirkes irritiert. Der Beschluss der BVV sei viel zu spät getroffen worden, sagte Te Gude. Vorher sei es nicht möglich gewesen, ein Konzept für den neuen Standort zu erarbeiten. Deshalb habe der Antrag nicht rechtzeitig gestellt werden können.

Als Reaktion auf die Pressemitteilung des Bezirksamtes habe man jetzt einen Antrag gestellt und werde fehlende Unterlagen nachreichen. Es blieben jedoch hohe Hürden, die die Zukunft des Marktes gefährdeten. Die Versorgung mit Wasser, Strom und Sanitäranlagen etwa sei bisher ungeklärt. "Die Kosten am neuen Standort sind viel höher als im Preußenpark", sagte Te Gude. Viele Händler seien bereits ausgestiegen. "Sie haben kein Vertrauen mehr."

Das Bezirksamt bestätigte den Eingang des Antrages auf Anfrage. Dieser werde nun bearbeitet und geprüft. Ein konkretes Datum für einen möglichen Beginn könne noch nicht genannt werden.

"Es wird nicht mehr sein wie früher"

Neben dem jetzt gestellten Antrag bemühe man sich um Fördergelder, um die gestiegenen Kosten aufzufangen, sagte Te Gude. Entscheidend sei außerdem, wie schnell der Bezirk über den Antrag entscheide. Beim Ordnungsamt habe man ihr gesagt, dass es sechs bis acht Wochen dauern könne.

Selbst, wenn die Hürden überwunden werden: "Es wird nicht mehr wie früher sein", sagte Te Gude. Unter den neuen Bedingungen könnten nur noch absolute Profis ihre Speisen auf dem Thaimarkt anbieten. Damit würde sich der Markt von seinen Ursprüngen entfernen: In den 1990er-Jahren etablierte sich als Treffpunkt der asiatischen Community, die dort gemeinsam picknickte und ihr selbst zubereitetes Essen teilte. Als auch Außenstehende Interesse an den authentischen Speisen zeigten, entwickelte sich über die Jahre daraus der Thaimarkt.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Thatsawan Te Gude, Vorsitzende des Thailändischen Vereins in Berlin e.V.
  • berlin.de: Pressemitteilung des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf vom 22. März 2024
  • Anfrage an das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
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