Politiker bedroht Anschlag auf Büro von Berliner Abgeordnetem
Unbekannte haben offenbar das Büro des Berliner SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft beschädigt. Hintergrund scheint der Nahostkonflikt zu sein.
Auf das Bürgerbüro des SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft ist ein Anschlag verübt worden. Der Berliner SPD-Abgeordnete Lars Düsterhöft hat am Dienstagmittag Fotos seines Wahlkreisbüros in Berlin-Oberschöneweide veröffentlicht. Zu sehen sind vier Löcher in der Glasfront des Büros, in die offenbar vier Projektile eingeschlagen waren – direkt dort, wo ein Foto des Politikers angebracht ist.
Auf Facebook hatte Düsterhöft zunächst von vier Schüssen gesprochen. Nach ersten Ermittlungen wurde die Scheibe allerdings mit einem spitzen Gegenstand beschädigt, teilte die Polizei am Dienstagnachmittag mit.
Ein weiteres von Düsterhöft geteiltes Foto soll eine Hauswand seines Wahlkreisbüros zeigen. Darauf steht in roter Farbe gesprüht: "We condemn Germany 4 genocide (sic)." Auf Deutsch: Wir verurteilen Deutschland für den Genozid. Der Hintergrund dieser Parole ist ganz offensichtlich die Unterstützung von Israel durch die Bundesregierung. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel ist der Nahostkonflikt neu aufgeflammt. Viele propalästinensische Aktivisten werfen Israel einen Genozid in Gaza vor.
"Was ist die Steigerung? Dass jemand mit der Pistole vor mir steht und abdrückt?"
Auf Facebook schreibt Düsterhöft zu der Attacke: "Schüsse auf mein Konterfei und Parolen an der Hauswand sind kriminelle Handlungen, die mich zutiefst treffen und erschüttern. Was ist die nächste Steigerung? Dass jemand mit der Pistole vor mir steht und abdrückt?"
Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus verurteilte den Anschlag auf Düsterhöft scharf: "Wer Schüsse auf das Büro eines demokratisch gewählten Abgeordneten abgibt und den Mandatsträger somit als potenzielles Mordopfer markiert, handelt zutiefst menschenverachtend, kriminell und stellt sich bewusst gegen die Grundprinzipien unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung."
Der oder die Täter müssten mit der "ganzen Härte des Rechtsstaats" verfolgt werden. Gewalt könne und dürfe niemals ein Mittel des politischen Diskurses sein.
- facebook.com: Post von Lars Düsterhöft
- Pressemitteilung der Berliner SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus
- berlin.de: Mitteilung der Polizei Berlin vom 6. August 2024