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Berlin: Angeklagte schweigen nach Schüssen auf 80-Jährigen


Versuchter Raubmord
Schüsse auf 80-Jährigen: Angeklagte schweigen vor Gericht

Von dpa
05.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Justizia vor dem Landgericht Berlin (Symbolbild): Nach beinahe tödlichen Kopfschüssen auf einen 80-Jährigen in dessen Wohnung stehen zwei mutmaßliche Täter vor dem Berliner Landgericht.Vergrößern des Bildes
Justizia vor dem Landgericht Berlin (Symbolbild): Nach beinahe tödlichen Kopfschüssen auf einen 80-Jährigen müssen sich zwei mutmaßliche Täter verantworten. (Quelle: IMAGO/Schoening/imago-images-bilder)

Ein fast tödlicher Überfall auf einen 80-Jährigen in Berlin hat zwei mutmaßliche Täter vor das Berliner Landgericht gebracht. Die Anklage wirft der 31-jährigen Frau und dem 48-jährigen Mann versuchten Mord und schweren Raub vor.

Vor dem Berliner Landgericht müssen sich derzeit eine 31-jährige Frau und ein 48-jähriger Mann verantworten. Sie sind angeklagt, einen 80-jährigen Mann in Berlin bei einem schweren Raub durch Kopfschüsse brutal verletzt zu haben. Der Mann ist seitdem ein Pflegefall.

Der Angriff soll sich laut Staatsanwaltschaft am Morgen des 31. Mai ereignet haben. Die Täter sollen gegen 7.17 Uhr unter dem Vorwand, dem Senior Wasser liefern zu wollen, die Wohnung in Berlin-Lichtenberg betreten haben. Während der Tat sollen sie „in arbeitsteiligem Zusammenwirken“ und „teilweise unter Verwendung einer Bettdecke als Schalldämpfer“ dem Senioren mehrfach in den Kopf geschossen haben. Die mutmaßlichen Täter entkamen mit Bargeld in vier- bis fünfstelliger Höhe.

Die Angeklagten und das Opfer sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft portugiesische Staatsbürger, die sich seit längerem kannten. Die Frau soll in der Vergangenheit Übersetzungsarbeiten für den Senior erledigt haben. Kurz vor der Tat hätten die beiden eine Pistole erworben, um an das vermutete Geld „zur Finanzierung eines gehobeneren Lebensstils zu gelangen“, so die Anklage. Wie es weiter hieß, wollten die beiden Angeklagten unter anderem von dem Geld Drogen kaufen.

Senior kann mit letzter Kraft Notruf tätigen

Etwa eineinhalb Stunden nach ihrer Flucht kam der Senior laut Anklage wieder zu Bewusstsein und konnte mit letzter Kraft einen Notruf absetzen. Rettungskräfte fanden ihn in einem lebensbedrohlichen Zustand. Seitdem wird er intensiv gepflegt und ist aufgrund von schweren Hirnschädigungen nicht mehr in der Lage zu sprechen oder zu schlucken, hieß es während des Prozesses.

Eine Woche nach der Tat wurden die Angeklagten, die laut Staatsanwaltschaft früher ein Paar waren, festgenommen. Bei Durchsuchungen ihrer Aufenthaltsorte fanden Ermittler Bargeld und eine Waffe, die dem Kaliber der Tatwaffe entsprach.

Vor Gericht schwiegen die beiden Angeklagten zu den Vorwürfen. In einer früheren Videovernehmung erklärte die zweifache Mutter allerdings, sie habe „nichts getan“. Darüber hinaus habe sie den Senior seit sechs Jahren nicht gesehen. Der Prozess wird am 7. November fortgesetzt.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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