Stadt hat zu wenige Schutzräume So hilft Berlin Obdachlosen bei Hitze

Dramatische Zahlen aus Berlin: 52 Menschen starben 2024 an Hitzefolgen. Der Senat plant konkrete Maßnahmen für Obdachlose – doch reichen sie aus?
Berlin reagiert auf die steigende Zahl von Hitzetoten mit einem umfassenden Aktionsplan. 52 Menschen sind 2024 in der Hauptstadt an den Folgen von Hitze gestorben – eine Zahl, die nach Angaben von Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) inzwischen die der Verkehrstoten übersteigt.
Der seit längerem angekündigte Hitzeaktionsplan für ganz Berlin soll noch dieses Jahr im Senat eingebracht werden, kündigte Czyborra bei einem Pressetermin in einer Hitzeschutzeinrichtung in der Kurmärkischen Straße in Schöneberg an.
Obdachlose sollen besonders gefährdet sein
"Sie sind aber natürlich viel weniger sichtbar", sagte die SPD-Politikerin mit Blick auf die Hitzetoten. Besonders gefährdet seien Obdachlose. Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Einrichtung von Schattenplätzen sowie langfristige Maßnahmen bei der Planung von Gebäuden, Quartieren und Grünflächen.
Derzeit gibt es im gesamten Stadtgebiet sieben vom Senat geförderte Hitzeschutzräume, die zwischen dem 1. Juni und 31. August tagsüber geöffnet haben. Diese Zahl reicht jedoch nicht aus, wie Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin, deutlich machte: "Wenn wir aber wissen, dass mehrere tausend Menschen obdachlos auf den Straßen Berlins Tag für Tag leben, dann wissen wir, wir haben noch nicht genug Anlaufpunkte in der Stadt."
Internationaler Bund Berlin-Brandenburg betreibt Einrichtungen
"Hitze tötet Menschen", warnte Bobbert eindringlich. Die Statistik des Amts Berlin-Brandenburg für 2024 unterstreicht diese dramatische Einschätzung.
Die Hitzeschutzeinrichtung in der Kurmärkischen Straße, die als Beispiel für weitere geplante Standorte dient, ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet und wird vom Internationalen Bund Berlin-Brandenburg betrieben. Sie verfügt über eine schattige Terrasse und einen Garten, Toiletten und Dusche, Getränke und Essen sowie 30 Schlafplätze, die tagsüber genutzt werden können.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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