Nach Unwetter Erste S-Bahnen fahren wieder

Am Montag zieht ein Gewitter über die Hauptstadt. Die Berliner S-Bahn stellte den gesamten Verkehr vorübergehend ein. Der aktuelle Stand.
Nach dem kurzen, aber heftigen Unwetter in Berlin rollt der S-Bahn-Verkehr langsam wieder an. Laut einer Übersicht auf der Internetseite des Unternehmens fuhren zunächst lediglich zwei Linien – und die auch nur verkürzt. Auf der wichtigen Nord-Süd-Strecke durch die Hauptstadt verkehren S-Bahnen zwischen Anhalter Bahnhof und Nordbahnhof. Zudem pendeln Züge der S47 zwischen Schöneweide und Spindlersfeld. "Alle anderen Linien verkehren noch nicht", hieß es zunächst.
Später wurden weitere Strecken freigegeben: zum Beispiel die S46 zwischen Schöneweide und Königs Wusterhausen, die S9 zwischen Spandau und Ostbahnhof sowie die S7 zwischen Ahrensfelde und Wannsee im 20-Minuten-Takt. Viele weitere Linien wie die Ringbahn oder S1 und S2 fuhren nicht. Am Dienstagmorgen soll der Zugverkehr wieder nach Plan laufen. Das versicherte ein Bahnsprecher am Abend.
Der S-Bahn-Verkehr war inmitten des Feierabendverkehrs wegen umgestürzter Bäume komplett eingestellt worden. Auch der übrige Personennahverkehr Berlins war von dem schweren Unwetter betroffen. Gegen 18 Uhr meldete die VIZ auch Einschränkungen bei der BVG.
Deren Buslinien würden im gesamten Stadtgebiet verkürzt fahren oder seien eingeschränkt. "Wegen Witterungseinflüssen" fahre die U-Bahn-Linie U3 nicht zwischen den Bahnhöfen Breitenbachplatz und Krumme Lanke. Aus demselben Grund sei die Straßenbahnlinie M2 zwischen den Haltestellen Am Steinberg und Heinersdorf unterbrochen.
Berliner Straßen und die Bahnstrecke nach Hamburg gesperrt
Außerdem seien zahlreiche Straßen in Berlin und im Umland der Hauptstadt wegen Unfällen gesperrt oder teilweise gesperrt. Dazu gehöre die Clayallee im Berliner Südwesten. Dort wurde laut der Berliner Feuerwehr eine Fahrradfahrerin von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt.
Auch im übrigen Stadtgebiet ist die Feuerwehr an zahlreichen Orten im Einsatz. Der Deutschen Presseagentur (dpa) sagte ein Sprecher der Behörde, die Stadt sei flächendeckend von dem Unwetter betroffen.
Aus Richtung Süden brauchten die Reisenden ebenfalls Geduld - zwischen Lutherstadt Wittenberg und Berlin herrschte stundenlang Stillstand. Die S-Bahn-Passagiere in der Hauptstadt traf es mitten im Feierabendverkehr. Am Abend wurden laut Deutscher Bahn Züge eingesetzt, die das Streckennetz kontrollieren, zum Beispiel, ob umgestürzte Bäume auf den Gleisen liegen.
Abfertigung am BER für eine knappe halbe Stunde unterbrochen
Auf der wichtigen Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg steckten viele Reisende fest. Grund für die Sperrung war ein umgestürzter Baum, der geräumt werden musste. Der erste Zug fuhr dann am Abend wieder ab, wie ein Bahnsprecher der dpa sagte. Allerdings komme es weiterhin zu Verspätungen. Fernzüge werden laut dem Sprecher aber nicht mehr über Stendal in Sachsen-Anhalt umgeleitet.
Weniger schwer war wohl der Hauptstadtflughafen BER betroffen. Dort wurde laut einer Sprecherin für kurze Zeit die Abfertigung von Maschinen eingestellt. Ab etwa 17.15 habe für etwa eine halbe Stunde keine Be- und Entladung von Flugzeugen stattgefunden.
Viele Feuerwehr-Einsätze in der Stadt
Die Berliner Straßen waren voller Laub und kleinerer Ästen, die Busse proppenvoll. Die Stadt sei vom Unwetter flächendeckend betroffen, wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr schilderte. Auch in Potsdam fielen Bäume um: Einige Straßen und Wege waren nicht mehr passierbar.
In der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin mussten die Vorbereitungen für das Sommerfest kurzzeitig unterbrochen werden. Auf dem Außengelände waren einige Schirme und andere Gegenstände umgekippt. Am beliebten Boxhagener Platz in Berlin-Friedrichshain stürzte ein großer Baum um und beschädigte einen Zaun.
Beim Tag der Industrie auf dem Euref-Campus in Schöneberg wurden die Teilnehmer am Abend per Durchsage dazu aufgefordert, zur Sicherheit im Gebäude zu bleiben. Am Hauptstadtflughafen BER gab es laut einer Übersicht des Airports Verspätungen. Nicht mitgeteilt wurde, ob das Wetter Ursache war.
Der Deutsche Wetterdienst erklärte, die höchste Windgeschwindigkeit sei heute an der Freien Universität Berlin mit 108 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Das entspreche Windstärke 11 und orkanartigen Böen, so ein Sprecher. Auch in Berlin-Tempelhof seien Windgeschwindigkeiten über 100 Kilometer pro Stunde gemessen worden.
- bsky.app: Posts von vizberlin.bsky.social
- Telefonat mit der Pressestelle der Deutschen Bahn
- Telefonat mit der Pressestelle des Flughafens BER
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa