Hausdurchsuchungen in Berlin Behördenmitarbeiter soll Familie illegal eingebürgert haben

Ein Mitarbeiter des Berliner Landesamts für Einbürgerung soll eine vierköpfige Familie aus Nordmazedonien zu Unrecht eingebürgert haben. Das Motiv soll eine Liebesbeziehung sein.
Die Berliner Polizei hat am Donnerstag zwei Wohnungen in Marzahn und Rudow durchsucht. Hintergrund sind Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechung eines Mitarbeiters des Landesamtes für Einbürgerung.
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft soll der 38-Jährige eine vierköpfige Familie aus Nordmazedonien rechtswidrig eingebürgert haben. Sein Motiv könnte nach bisherigem Ermittlungsstand eine Liebesbeziehung zwischen ihm und der eingebürgerten Frau sein.
Einbürgerungsurkunde mit falschem Namen unterschrieben
Die Einbürgerung der Eltern sowie zweier minderjähriger Kinder soll der Mitarbeiter am 15. April 2025 durchgeführt haben, obwohl die Familie ihre Einbürgerungsanträge zurückgenommen habe und der Mitarbeiter für sie gar nicht zuständig gewesen sei. Die Einbürgerungsurkunden soll der 38-Jährige mit falschem Namen unterschrieben und der Familie ausgehändigt haben. Danach soll er den Zugang eines Kollegen genutzt haben, um die Ausländerakten der Familien zu löschen.
Die erwachsenen Angehörigen der zu Unrecht eingebürgerten Familie – eine 36 Jahre alte Frau und ein 39 Jahre alter Mann – werden ebenfalls als Beschuldigte geführt. Ihnen wird Bestechung vorgeworfen, dem Mitarbeiter Bestechlichkeit. Ob der Mitarbeiter für seine Dienste auch Geld erhalten haben soll, geht aus der Mitteilung der Behörden nicht hervor. Bei den Durchsuchungen der Wohnungen der Beschuldigten wurden nach Behördenangaben Beweismittel wie elektronische Speichermedien beschlagnahmt, die jetzt ausgewertet werden sollen.