1. Tag des ÖPNV-Messerverbots Polizei durchsucht 500 Menschen – und findet das

Keine Messer und andere Waffen mehr in der U-Bahn – das ist in Berlin jetzt die Regel. Und halten sich alle dran? Am ersten Tag kontrolliert die Polizei.
Am ersten Tag des Messerverbots im öffentlichen Nahverkehr waren mehr als hundert Bereitschafts- und Bundespolizisten im Einsatz, um die neuen Bestimmungen durchzusetzen. Sie kontrollierten bis 17.10 Uhr an mehreren großen S- und U-Bahnhöfen rund 500 Reisende – und wurden dabei immer wieder fündig.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Dabei beschlagnahmten die Ermittler zehn Messer, drei Reizgasbehälter und auch Drogen. Die Kontrollen sollten bis in die späten Abendstunden fortgesetzt werden, möglicherweise bis in die Nacht hinein. Eine abschließende Bilanz wird für Freitag erwartet.
Was das Messerverbot im ÖPNV vorschreibt
Das Verbot erstreckt sich auf Schreckschusswaffen, Sprühgeräte mit Reizgas, Hieb- und Stoßwaffen, Elektroimpulsgeräte, Schlagstöcke und Armbrüste. Ausgenommen sind lediglich speziell gekennzeichnetes Tierabwehrspray – und bestimmte Berufsgruppen, wie Polizei, Feuerwehr, Köche oder Gastronomen.
Die Polizei kann nun auch ohne konkreten Anlass Kontrollen durchführen. Im besonderen Fokus standen laut der "B.Z." die U-Bahnlinien U8, U5 und U7. Hintergrund des Verbots sind die anhaltenden Messerangriffe in der Hauptstadt, bei denen fast täglich Menschen durch Messerstiche verletzt werden.
Innensenatorin Iris Spranger (SPD) strebt einen bundesweiten "Schulterschluss" bei diesem Thema an. Sie steht dazu im Austausch mit Amtskollegen anderer Bundesländer und will das Thema bei der Innenministerkonferenz vorantreiben.
Die BVG informiert Fahrgäste über Ansagen, Anzeigetafeln und Plakate über die neue Regelung.
Bereits drei Waffenverbotszonen in der Stadt
Für den Fernverkehr der Bahn gilt bereits ein gesetzliches Waffen- und Messerverbot. In Berlin existieren zudem drei Waffenverbotszonen am Kottbusser Tor, im Görlitzer Park und am Leopoldplatz.
Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, äußerte sich kritisch zu Messerverbotszonen. Er bezeichnete sie als "reines Placebo" und bezweifelte ihre Wirksamkeit gegen Kriminelle.
- x.com: Beitrag der Polizei Berlin
- Eigene Berichterstattung