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Islamistische Demo in Berlin: Fühlen sich Drusen in Berlin sicher?


Vor dem Roten Rathaus in Berlin
Islamistische Demo: "Das hat mit Menschlichkeit nichts zu tun"


31.07.2025 - 20:03 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Szene der Demo vor dem Roten Rathaus: Dort soll es zu Aufrufen von Gewalt gegen die Drusen gekommen sein.Vergrößern des Bildes
Eine Szene der Demo vor dem Roten Rathaus: Dort soll es zu Aufrufen von Gewalt gegen die Drusen gekommen sein. (Quelle: democ via X/Screenshot t-online)
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In Syrien wird die Minderheit der Drusen verfolgt und getötet. Auch in Berlin soll es zu Mordaufrufen gekommen sein. Fühlen sich Drusen in der Hauptstadt noch sicher?

Videos einer Demonstration vor dem Roten Rathaus in Berlin erregten in der vergangenen Woche große öffentliche Aufmerksamkeit. Darin sind Demonstranten zu sehen, die auf Arabisch gerufen haben sollen: "Wir werden die Drusen beugen!" Das beschreibt die Körperhaltung von Menschen in Syrien, bevor sie hingerichtet werden. Der Verein democ e. V. veröffentlichte mehrere solcher Videos. Nun ermittelt das Landeskriminalamt gegen einige Demonstranten.

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Die Drusen, eine religiöse Minderheit in Syrien, sehen sich seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad zunehmend Gewalt und Verfolgung ausgesetzt. Immer wieder gehen Videos und Nachrichten um die Welt, die von Hinrichtungen und Massakern an Drusen berichten. Es gilt als gesichert, dass daran auch regierungsnahe Truppen beteiligt sind. Seit Mitte Juli hat sich die Lage verschärft – insbesondere die Region und gleichnamige Stadt Suwaida ist betroffen.

Wegner: "Das gehört nicht zu Berlin"

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sagte der "Morgenpost": "Wenn zu Mord, Terror und Straftaten aufgerufen wird, dann gehört das nicht zu Berlin, einer Stadt der Toleranz und Vielfalt." Nach der Kundgebung vor dem Roten Rathaus gingen Hunderte Menschen bundesweit auf die Straßen, um für den Schutz von Drusen zu demonstrieren. Einige bezeichnen die Gewalt gegen die Drusen als Völkermord.

Doch wie fühlen sich Menschen, die der Gemeinschaft der Drusen angehören und in Berlin leben? Was machen derartige Videos mit ihnen?

"Das hat mit Menschlichkeit nichts zu tun"

Rami Abou Zaki flüchtete 2015 nach Deutschland, seit 2017 lebt und arbeitet er in Berlin. Er und seine Familie sind Drusen und kommen aus der syrischen Stadt Suwaida – von dort, wo Hunderte Menschen in den letzten Monaten starben. Die Videos der Kundgebungen in Berlin habe er umfassend verfolgt. Zaki sagt: "Das hat mit Menschlichkeit nichts zu tun." Jeder, den er in Berlin kennt, habe Angehörige in Syrien, die auch von Regierungstruppen in den letzten Monaten getötet wurden.

"Und die Leute hier feiern das", sagt er. Zaki berichtet regelmäßig über die Gewalt in Syrien, er engagiert sich außerdem bei Solidaritätsdemos für die Drusen in Syrien. "Ich werde in Kommentaren bedroht, auch meine Freunde erleben täglich Drohungen", sagt er weiter. Zwar würden sie alles dokumentieren und anzeigen, doch oft kämen sie nicht hinterher. "Sie sind ganz viele", sagt er.

Pro Asyl: "Drohungen ernst nehmen und ahnden"

Karl Kopp, Geschäftsführer von Pro Asyl, sagt: "Solche Drohungen sollte man in Deutschland sehr ernst nehmen und ahnden." Wer zu Hass und Gewalt aufstachele, mache sich strafbar.

Kopp sagt weiter: "Diese extremistische Minderheit muss isoliert werden." Gleichzeitig müssten Vertreter der Drusen und Alawiten selbst besser geschützt werden. Zaki fordert von der deutschen Regierung, nicht mit den syrischen Machthabern zu verhandeln.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Rami Abou Zaki
  • Gespräch mit Karl Kopp

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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