Neuer Straßenname in Berlin Mohrenstraße erhält neue Schilder einen Tag zu früh

Die Schilder für die Anton-Wilhelm-Amo-Straße werden noch vor deren offizieller Einweihung montiert. Anwohner können ihre Dokumente ab September kostenlos umschreiben lassen.
Die Schilder mit dem neuen Namen für die bisherige Mohrenstraße werden am 22. August angebracht. Das teilte das Bezirksamt Mitte mit. Die offizielle Einweihung der Anton-Wilhelm-Amo-Straße erfolgt allerdings erst einen Tag später. Mit der Umbenennung der Mohrenstraße wird der erste bekannte schwarze Philosoph und Jurist an deutschen Universitäten geehrt, der im 18. Jahrhundert in Berlin wirkte.
Rechtskräftig ist der neue Name bereits. Der Namenswechsel wurde im Berliner Amtsblatt veröffentlicht. Den Plan zur Umbenennung gibt es schon seit Jahren und geht auf diverse Initiativen zurück, die den bisherigen Straßennamen wegen des Begriffs "Mohr" als rassistisch kritisieren. Es kam zu einem jahrelangen Rechtsstreit, weil Anwohner gegen den Namenswechsel klagten. Sie argumentierten, die Namensgebung für die Straße vor 300 Jahren sei nicht rassistisch, sondern wertschätzend gemeint.
Das Oberverwaltungsgericht machte Mitte Juli den Weg für die Umbenennung frei. Anwohner können dem Bezirksamt zufolge ab dem 15. September ohne Terminvereinbarung im Bürgeramt Klosterstraße ihre Ausweis- und Fahrzeugdokumente umschreiben lassen. Der Vorgang sei kostenlos, hieß es. Die alten Straßenschilder mit dem Namen "Mohrenstraße" blieben für sechs Monate unterhalb des neuen Namens rot durchgestrichen sichtbar, um die Orientierung weiterhin zu gewährleisten.
- Nachrichtenagentur dpa
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