Berlin Demo gegen Corona-Proteste vor der Gethsemanekirche
Vor der Berliner Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg haben nach Angaben der Polizei am Montagabend rund 70 Menschen demonstriert. Mit der Veranstaltung distanzierten sich die Teilnehmer von den jüngsten Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. "Wir wehren uns gegen die Vereinnahmung der Friedlichen Revolution 1989 durch Corona-Protestler", hieß es vorab in dem Aufruf einer Anwohnerinitiative. Dieser wandte sich auch gegen Verschwörungstheorien und Wissenschaftsleugnung.
Die Kirche war während der 1980er Jahre Treffpunkt für Oppositionelle und die DDR-Friedensbewegung. Wenige Wochen vor dem Mauerfall trafen sich dort die Menschen zu Mahnwachen und Diskussionsveranstaltungen.
Die Pfarrerin der Gethsemanegemeinde, Almut Bellmann, hatte vergangene Woche im "Tagesspiegel Checkpoint" erklärt: "Viele unserer Gemeindemitglieder haben eine Diktatur noch erlebt, in unserem Land heute herrscht keine". Bellmann zufolge war jüngst eine Andacht der Gemeinde von Demonstranten gestört worden.
Am Montag gab es nach Angaben der Polizei mehrere Aufrufe zu nicht angemeldeten Versammlungen, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richteten. Etwa 500 Kräfte seien im Stadtgebiet im Einsatz, twitterte die Polizei. Es habe einige kurzfristige Ansammlungen gegeben, etwa in Zehlendorf und Pankow, sagte ein Sprecher. Es seien auch Platzverweise und einige Festnahmen verzeichnet worden.