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Einbruch in Grünes Gewölbe: Drei Tatverdächtige aus Clanfamilie in U-Haft


Jetzt fahndet die Polizei nach zwei Remmo-Brüdern


Aktualisiert am 17.11.2020Lesedauer: 3 Min.
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Polizeibeamte bringen bei einem Einsatz in der Gitschiner Straße eine Person zur Identitätsprüfung: Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Einbruch im Grünen Gewölbe mehrere Verdächtige festgenommen.Vergrößern des Bildes
Polizeibeamte bringen bei einem Einsatz in der Gitschiner Straße eine Person zur Identitätsprüfung: Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Einbruch im Grünen Gewölbe mehrere Verdächtige festgenommen. (Quelle: Annette Riedl/dpa)

Nach dem Juwelendiebstahl im Dresdner Grünen Gewölbe sitzen drei Verdächtige in Untersuchungshaft – zwei weitere werden gesucht. Laut Informationen von t-online führten Videoaufnahmen zu ihnen.

Bei einer Großrazzia auf der Spur des spektakulären Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe in Dresden sind am Dienstagmorgen drei Verdächtige festgenommen worden. Über 1.600 Polizeieinsatzkräfte rückten unter Führung der Soko "Epaulette" zur Durchsuchung von 20 Objekten in Berlin aus. Dabei nahmen Spezialkräfte die Gesuchten im Stadtteil Neukölln fest. Die drei wurden noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt und befinden sich in Untersuchungshaft. Nach zwei weiteren Verdächtigen wird international gefahndet. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dresden handelt es sich dabei um 21-jährige Zwillingsbrüder.

Die Festgenommenen im Alter zwischen 23 und 26 Jahren seien dringend tatverdächtig, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft t-online. Gegen sie hatten bereits Haftbefehle wegen schwerem Bandendiebstahl und Brandstiftung bestanden, die das Amtsgericht Dresden am Nachmittag in Vollzug setzte. Wie der Sprecher sagte, sind die Männer durch die Spurenlage am Tatort ins Visier der Ermittler geraten, Aufnahmen von Sicherheitskameras hätten ihre Identifizierung ermöglicht. Demnach konnte ihnen auch ein für die Tatvorbereitung genutzter Mercedes-Pkw zugeordnet werden. Die dringend tatverdächtigen Beschuldigten haben sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert.

Berliner Remmo-Clan in Verdacht

Die Ermittler gehen derzeit von insgesamt sechs Beteiligten am Raub aus dem Grünen Gewölbe aus. Ein Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft bestätigte am Nachmittag, dass die drei Festgenommenen und die beiden gesuchten Brüder der Berliner Großfamilie Remmo angehören.

Der Clan wird auch für andere schwere Straftaten verantwortlich gemacht. Dazu zählt der spektakuläre Diebstahl einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum. Einer der Festgenommenen wurde im Februar wegen des Diebstahls der Goldmünze verurteilt, er befand sich aber bisher noch auf freiem Fuß. Schon Ende 2019 war bekannt geworden, dass Ermittler auch im Fall des Grünen Gewölbes Spuren in das Berliner Clan-Milieu prüften.

Durchsucht wurden bis zum Abend 20 Wohnungen, zwei Garagen, ein Café und Fahrzeuge. Die Beute fand die Polizei bislang aber nicht. "Die Kunstgegenstände stehen auf den Durchsuchungsbeschlüssen mit drauf. Da müsste man aber schon sehr viel Glück haben, wenn man die ein Jahr nach der Tat noch finden würde", sagt der Sprecher der Dresdner Polizei, Thomas Geithner. Ob die Schmuckstücke zerlegt und die Diamanten umgeschliffen wurden oder ob die Diebe sie als Ganzes verkauften, ist völlig unklar.

"Ermittlungen noch lange nicht abgeschlossen"

Beschlagnahmt wurden von der Polizei aber Telefone, Computer, Betäubungsmittel und Kleidung. Sie sollen Beweise für eine Anklage vor Gericht liefern. "Die Ermittlungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Das ist jetzt aber ein Meilenstein, diese drei Festnahmen. Jetzt hängt es auch davon ab, was wir hier für Spuren finden."

Die Auswertung werde natürlich auch wieder einige Zeit in Anspruch nehmen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Man wolle eine zeitnahe Anklageerhebung, ganz klar sei aber auch: "Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit".

Ende November 2019 waren Einbrecher durch ein Fenster in das Grüne Gewölbe im Residenzschloss der sächsischen Hauptstadt eingedrungen. Binnen Minuten stahlen sie aus einer Ausstellungsvitrine historischen Juwelenschmuck von großem Wert. Anschließend flohen sie mit einem Audi-Pkw, den sie später in Brand setzten. Die Polizei hatte im Anschluss unter anderem Bilder des Fluchtfahrzeugs und eine Phantomzeichnung eines möglichen Verdächtigen veröffentlicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Polizei Sachsen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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