Festnahmen in Neukölln Polizeipräsidentin verurteilt Gewalt bei 1. Mai-Demo

Bei der "revolutionären 1. Mai-Demonstration" in Berlin-Neukölln ist es teilweise zu Gewalt, Randale und Angriffe auf Polizisten gekommen. Die Berliner Polizeipräsidentin findet dafür klare Worte.
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat gewaltsame Angriffe auf Polizisten bei der Demonstration am 1. Mai-Abend als "inakzeptabel" bezeichnet. Der überwiegende Teil der Demonstranten am Mai-Feiertag habe aber unter Beweis gestellt, dass man mit Hygienevorschriften, mit Masken und Abstand demonstrieren könne. Nach einer groben Schätzung hätten sich um die 30.000 Menschen auf den Straßen im Rahmen von Versammlungen bewegt, sagte Slowik am Samstagabend. Es habe nach bisherigem Stand über den ganzen Tag verteilt 240 Festnahmen gegeben, berichtete eine Sprecherin der Polizei.
Am 1.Mai hatte es in der Hauptstadt unterschiedliche Versammlungen gegeben. Am Abend kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Slowik sagte, es sei zu "gewalttätigen Ausschreitungen" gekommen. "Es gab eine zugespitztere Situation, die wurde schnell wieder beruhigt."
Bei der sogenannten revolutionären 1. Mai-Demonstration in Berlin-Neukölln flogen Steine und Flaschen gegen Einsatzkräfte. Randalierer zerrten Müllcontainer und Paletten auf die Straße und zündeten sie an. "Gewalt anzuwenden im Rahmen von Versammlungsfreiheit ist absolut inakzeptabel", sagte die Polizeipräsidentin. An dieser abendlichen Demonstration hätten sich nach einer ersten Schätzung 8.000 bis 10.000 Menschen beteiligt.
Slowik: "Linker Block" soll Hygienevorschriften missachtet haben
Slowik sprach von einem "linken Block", der die Corona-Hygienevorschriften nicht eingehalten habe. Diese Gruppe sei von der Versammlung ausgeschlossen worden. Danach sei es aus dem Demonstrationszug zu Angriffen auf Einsatzkräfte gekommen. Sie nannte als erste vorläufige Schätzung 20 verletzte Polizisten. Diese Zahl werde aber voraussichtlich noch steigen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin geht von mehr als 50 verletzten Polizisten aus.
Als Fazit des gesamten Demonstrationstages am Mai-Feiertag sagte die Polizeipräsidentin: "Der Tag ist aus meiner Sicht sehr gut verlaufen." Überrascht habe die hohe Zahl von etwa 10.000 Teilnehmern bei einem Fahrradkorso. Auch die Clubszene sei mit etwa 4.000 Menschen auf der Straße gewesen.
- Nachrichtenagentur dpa