Erneuter Bahnstreik in Berlin â was Sie jetzt wissen mĂŒssen
Die LokfĂŒhrer der Deutschen Bahn streiken erneut â und zwar lĂ€nger als zuvor. Von Donnerstag bis Dienstag stehen die ZĂŒge im Personenverkehr still. Das hat auch in Berlin Auswirkungen.
Die Gewerkschaft Deutscher LokomotivfĂŒhrer (GDL) hat erneut zum Streik aufgerufen: Von Donnerstag, 2 Uhr, bis Dienstag, 2 Uhr, sollen LokfĂŒhrer im Personenverkehr ihre Arbeit niederlegen. Im GĂŒterverkehr soll der Streik bereits am Mittwoch um 17 Uhr beginnen. Zwei vorhergegangene Streikrunden hatten noch nicht das erhoffte Ergebnis im Tarifkonflikt gebracht.
Berliner mĂŒssen sich nun also erneut auf VerspĂ€tungen und AusfĂ€lle einstellen â auch bei den S-Bahnen in Berlin und dem Brandenburger Umland. Diese gehören zur Deutschen Bahn.
Wann wird gestreikt?
Der Streik beginnt am Mittwoch um 17 Uhr zunĂ€chst nur im GĂŒterverkehr. Ab Donnerstag, 2 Uhr, soll auch im Personenverkehr bundesweit die Arbeit niedergelegt werden. Erst am Dienstag der kommenden Woche, sollen die ZĂŒge dann ab 2 Uhr wieder rollen. Wie bei den vorherigen Streiks ist aber auch dann noch mit Verzögerungen im Laufe des Tages zu rechnen.
Welche Bahnen fallen aus und gibt es Ersatzverkehr?
Wie bereits beim letzten Streik wird die S-Bahn Berlin ihr Angebot stark einschrĂ€nken und Linien teilweise verkĂŒrzen. Der Ersatzfahrplan ist dabei zu den vorhergegangenen Streiks nahezu identisch. Auf dem GroĂteil der Strecken werden die S-Bahnen also fahren â allerdings verkĂŒrzt und im 20-Minuten Takt.
Damit will die Bahn vor allem in den AuĂenbezirken eine gute Anbindung gewĂ€hrleisten. Die Ringbahnen S41 und S42 stehen jedoch erneut komplett still. Am Wochenende gilt wegen BaumaĂnahmen zudem ein anderer Streikfahrplan als am Donnerstag, Freitag und Montag. Die genauen ErsatzplĂ€ne finden Sie hier.
FĂ€hrt die BVG weiter?
Die Berliner Verkehrsbetriebe gehören nicht zur Deutschen Bahn. Das bedeutet, dass die U-Bahnen sowie die Busse und StraĂenbahnen wie gewohnt unterwegs sind. FahrgĂ€ste der BVG mĂŒssen sich allerdings auf vollere Busse und ZĂŒge einstellen.
Welche Ausweichmöglichkeiten gibt es sonst noch?
In Berlin können statt der S-Bahnen Car-Sharing-Angebote oder Taxiunternehmen wie Uber oder Bolt genutzt werden. Wer allerdings auĂerhalb deren Einzugsgebiets wohnt oder dort hin muss, ist noch immer auf den ĂPVN angewiesen.
Nicht bestreikt werden auĂerdem der Fernzuganbieter Flixtrain sowie der Flixbus und regionale Konkurrenten wie die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB).
Wann steht Reisenden eine EntschÀdigung zu?
Eine EntschĂ€digung erhalten Sie vom jeweiligen Bahnunternehmen erst dann, wenn Ihr Zug mit mindestens 60 Minuten VerspĂ€tung an Ihrem Zielbahnhof ankommt. Das legen die EU-Fahrgastrechte so fest. Die Höhe der Erstattung richtet sich nach der VerspĂ€tungsdauer und dem Fahrpreis fĂŒr die einzelne Fahrt. Mehr zu Ihren Fahrgastrechten lesen Sie hier.
- Ab 60 Minuten VerspÀtung am Zielbahnhof: Die EntschÀdigung betrÀgt 25 Prozent des Fahrpreises.
- Ab 120 Minuten VerspÀtung am Zielbahnhof: Die EntschÀdigung betrÀgt 50 Prozent des Fahrpreises.
Die Deutsche Bahn bittet ihre Kunden darum, an den Streiktagen (2. bis 7. September) auf Fernverkehrsreisen zu verzichten, wenn sie nicht zwingend nötig sind.
Bereits gekaufte Tickets fĂŒr den Fernverkehr fĂŒr diese Tage sind laut einer Kulanzregel der Bahn flexibel ab sofort bis einschlieĂlich 17. September 2021 nutzbar. Das gilt auch fĂŒr alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs fĂŒr Strecken, die vom 23. August bis einschlieĂlich 25. August vom GDL-Streik betroffen waren. Alternativ können Kunden sie stornieren. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei umgebucht werden.