Aus Sicht von Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hätte es durchaus Vorteile, wenn Arbeitgeber etwa im Gesundheitswesen den Impfstatus der Beschäftigten kennen würden. "Bislang ist das nicht geregelt. Das macht uns auch Probleme, das muss ich ganz ehrlich zugegeben", sagte Kalayci am Dienstag. "Es gibt sensible Bereiche, wo das Wissen über den Impfstatus elementar ist", betonte die SPD-Politikerin. "Wenn eine Krankenschwester auf der Intensivstation arbeitet, ist es nicht unwesentlich zu wissen, ob geimpft oder nicht geimpft."
Das gelte zum Beispiel auch für Kitas und Schulen. Auch dort seien Erwachsene, etwa Lehrkräfte oder Erzieherinnen und Erzieher, für Infektionen mit dem Coronavirus verantwortlich. Kalayci betonte, dabei gehe es um eine komplexe rechtliche Frage, die sich auf Landesebene nicht lösen lasse. "Wenn es rechtlich möglich ist, dann werden wir es sicher an einigen Stellen auch einfacher haben."
Im Senat sei über dieses Thema bei der Sitzung am Dienstag aber nicht gesprochen worden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte es am Montagabend in der ARD-Sendung "Hart aber fair" ins Gespräch gebracht. Dort sagte der CDU-Politiker, er sei gerade hin- und hergerissen, ob man das Gesetz ändern solle, damit Arbeitgeber zumindest für die nächsten sechs Monate nach dem Impfstatus fragen dürften. Er tendiere in der Frage "zunehmend zu ja". Spahn argumentierte: "Wenn alle im Großraumbüro geimpft sind, kann ich damit anders umgehen, als wenn da 50 Prozent nicht geimpft sind."