In Berlin sind auch am Mittwoch bis in die Nacht hinein Tausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Allein am Hauptbahnhof stiegen 5870 Geflüchtete aus Zügen. Mit Bussen fanden weitere 1850 Menschen den Weg nach Berlin. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Lagebericht der Sozialverwaltung hervor. 1500 der Neuankömmlinge brachte das Land vorläufig unter, ähnlich viele wie am Vortag. Die anderen reisten weiter oder fanden privat eine Bleibe.
"Von einer Trendwende ist nicht auszugehen", hieß es in einer Einschätzung zur aktuellen Lage. Wegen des Krieges in der Ukraine sei mit weiteren Fluchtbewegungen Richtung Deutschland und vor allem nach Berlin zu rechnen. Daher baue das Land etwa in der Messe oder am Terminal 5 des Flughafens BER weitere Kapazitäten und Reserven zur Kurzzeitunterbringung auf.
"Inzwischen zeichnet sich ab, dass eine zunehmende Zahl Geflüchteter in Berlin bleiben will", so die Sozialverwaltung. "Der 90-tägige Tourismusstatus der Geflüchteten erschwert eine koordinierte Verteilung auf die Bundesländer." Solange die Geflüchteten sich nicht registrieren ließen, erfolge die Verteilung nur auf freiwilliger Basis.