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Cottbus bereitet sich als Drehkreuz für Flüchtlinge vor


Berlin
Cottbus bereitet sich als Drehkreuz für Flüchtlinge vor

Von dpa
17.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Am Cottbuser Hauptbahnhof sollen ab nächster Woche mehr Flüchlinge ankommen und in andere Ziele Deutschlands weiterreisen. (Quelle: Frank Hammerschmidt/dpa/dpa)
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"Die Menschen fangen eigentlich erst an zu reden, wenn sie ein, zwei Tage da sind", sagt Stefanie Kaygusuz-Schurmann. Die Leiterin des Servicebereichs Bildung und Integration der Stadt Cottbus und der gesamte Krisenstab bereiten sich auf die Ankunft von mehr Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vor. Seit Donnerstag ist klar: Cottbus wird künftig neben Hannover und Berlin das dritte Drehkreuz für die Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine.

Ab kommenden Mittwoch sollen täglich am Hauptbahnhof sechs Sonderzüge mit maximal 600 Geflüchteten pro Zug ankommen. "Es ist vorgesehen, dass nahtlos eine Weiterverteilung in das Bundesgebiet und darüber hinaus auch in die europäischen Nachbarländer aus Cottbus erfolgen soll", informiert Oberbürgermeister Holger Kelch. Die Koordination übernimmt das Deutsche Rote Kreuz. Über 100 Sprachmittler sollen unterstützen. Damit soll Berlin entlastet werden, wo zuletzt Tausende Flüchtlinge ankamen. Der Berliner Senat hatte wiederholt mehr Unterstützung vom Bund und anderen Bundesländern gefordert.

Nach Angaben des Brandenburger Innenministeriums ist es bisher möglich, maximal 750 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine pro Tag in Cottbus zu betreuen. Dort kämen derzeit täglich zwei Sonderzüge und etwa fünf bis zehn Reisebusse an, dazu ließen sich Flüchtlinge von Taxis oder privaten Helfern an die Grenze bringen und überquerten sie zu Fuß oder reisten mit dem eigenen Auto ein. Die Weiterleitung erfolge in der Regel ins gesamte Bundesgebiet.

Das Innenministerium forderte, dass die Frage einer vollständigen Kostenübernahme durch den Bund geklärt werden müsse. Außerdem müssten noch die bisher maximale Kapazität der Betreuung in Cottbus und die vom Bund geplante Zahl täglicher Ankünfte abgeglichen werden.

"Die Menschen, die gerade ankommen, haben in der Regel keine Perspektive mehr in Deutschland, wo sie hinkönnen. Sie sind fokussiert auf die Bewältigung der Flucht", berichtet Kaygusuz-Schurmann. Gerade wenn der Nachtzug ankomme, sei das bewegend. Zunehmend kämen Menschen direkt aus den Kriegsgebieten, hätten Beschuss erlebt, die Kinder hätten bei Ankunft eine fahle Gesichtsfarbe.

Busse sollen Cottbus mit Aufnahme-Einrichtungen in der Region und allen weiteren Bundesländern verbinden. Mehr hauptamtliche Helfer werden die vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden nach Angaben der Stadt entlasten beziehungsweise ersetzen, da die zentrale Ausländerbehörde die Stadt als Nebenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes erklärt hat.

Innerhalb von zehn Tagen wurden 833 geflüchtete Menschen in Cottbus gemeldet. Das letzte Mal sei diese Zahl im Jahr 2015 innerhalb von zehn Monaten erreicht worden, sagt Kaygusuz-Schurmann. 650 Betten seien in der Messe aufgebaut worden, derzeit seien 308 Menschen untergebracht. Sie sollen zunächst versorgt werden, sich ausruhen und dann in Wohnungen untergebracht oder ins Bundesgebiet weitergeleitet werden. Zehn Wohnungen konnten bereits übergeben werden, 70 weitere werden vorbereitet, sagte der Oberbürgermeister. Man sei mit zahlreichen Vermietern im Gespräch. "Wir wollen möglichst schnell die Menschen in einer privaten Atmosphäre unterbringen", sagte Kelch.

Für Menschen, die in der Region bleiben wollen werde Wohnraum sowie Beratung und Kita- und Schulversorgung organisiert. Da warte die Stadt auf Rückmeldung vom Bildungsministerium. Mehr als ein Drittel der Angekommenen sind der Stadt zufolge Kinder, am Mittwoch waren 123 Kinder, davon 75 im Kita-Alter.

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