Aktivisten fordern Raum für Geflüchtete Polizei betritt besetztes Hostel in Berlin-Mitte
Hausbesetzung in Mitte: Aktivisten demonstrieren in einem leerstehenden Hostel für mehr Raum für Geflüchtete. Am Nachmittag betrat die Polizei das Gebäude.
Aktivisten haben am Samstag ein leerstehendes Hostel in Berlin-Mitte besetzt. Sie forderten, das Gebäude an der Alten Schönhauser Straße als selbstverwaltete Unterkunft für Geflüchtete zu nutzen. Die Landesregierung solle alle leerstehenden Gebäude enteignen und sie Schutzsuchenden zur Verfügung stellen, hieß es in einer Mitteilung.
Die Polizei bestätigte, dass eine kleine Zahl von Personen im Gebäude sei. Vor dem Haus gebe es zudem eine Versammlung mit einigen Dutzend Menschen, sagte ein Sprecher. Die Polizei war bereits an Samstagvormittag mit etwa 30 Einsatzkräften vor Ort. Das übliche Verfahren sei, den Besitzer des Gebäudes zu kontaktieren und das weitere Vorgehen abzusprechen. Nachmittags habe die Einsatzleitung beschlossen, das Objekt zu begehen. Dafür waren nach Angaben eines Sprechers 60 Kräfte im Einsatz.
Am Gebäude hingen Transparente mit Aufschriften wie "Besetzt" und "Refugees Welcome". Die Initiative "Hostels to Housing" erklärte in ihrer Mitteilung, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zwinge Hunderttausende zur Flucht – nicht alle hätten einen ukrainischen Pass, aber alle bräuchten ein Zuhause. Es sei inakzeptabel, dass leerstehende Räumlichkeiten ungenutzt blieben.
- Nachrichtenagentur dpa