Demonstrationen "Klimabombe": Aktivisten kritisieren Banken wegen Ölpipeline
Klimaaktivisten haben am Montag in Bonn gegen eine vom Energiekonzern Total geplante Ölpipeline in Ostafrika protestiert und gefordert, die Finanzierung der Pipeline zu stoppen. An dem Demozug beteiligte sich auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. In Bonn finden derzeit die Zwischenverhandlungen vor der nächsten Weltklimakonferenz COP28 in Dubai statt, die Ende November beginnt.
Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer sagte, die Deutsche Bank und damit auch die Postbank gehörten zu den Hauptfinanciers der "dreckigsten Konzerne weltweit, inklusive Total". Total habe an geplanten Pipeline den größten Anteil. Der Energiekonzern hänge von Banken wie der Deutschen Bank oder der zur Deutschen Bank gehörenden Postbank ab, sagte Neubauer vor dem Sitz der Postbank in Bonn. "Damit Klimaziele eingehalten werden, darf es kein einziges neues fossiles Projekt geben", sagte Neubauer. Banken und Staaten, die weiterhin Geld bereitstellten, unterwanderten das.
Bei dem von den Klimaschützern kritisierten Projekt soll Öl in einer neuen 1443 Kilometer langen Pipeline vom Westen Ugandas durch Tansania zum Indischen Ozean gebracht werden. Die ugandische Fridays-for-Future-Aktivistin Patience Nabukalu sagte in Bonn, damit entstünde eine "Klimabombe", die ihre Heimat bedrohe.
Ein Sprecher der Deutschen Bank teilte zur Kritik an der Postbank und Deutschen Bank mit: "Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu potenziellen und tatsächlichen Kundenbeziehungen nicht äußern." Man habe seit 2016 das Engagement in CO2-intensiven Sektoren deutlich reduziert und konzentriere sich darauf, Kunden auf ihrem Pfad zu Netto-Null-Emissionen zu unterstützen.
Neubauer erneuerte ihren "Greenwashing"-Vorwurf in Richtung der Banken: "Banken, die meinen, man kann einen der dreckigsten Konzerne weltweit weiterfinanzieren und sich damit aber nicht gemein machen mit den katastrophalen fossilen Projekten" - das sei Selbstbetrug, Heuchelei und Kindergartenmathematik.
- Nachrichtenagentur dpa