Ab August Viel genutzter Bahnübergang jahrelang gesperrt

Hier gibt es bald kein Durchkommen mehr: Der Bahnübergang Grünewaldstraße in Braunschweig bekommt ein neues Stellwerk. Auch anschließend bleibt er gesperrt.
Fußgänger und Radfahrer müssen am Bahnübergang Grünewaldstraße im Östlichen Ringgebiet von Braunschweig schon bald umdenken – und das langfristig. Ab dem 4. August wird der Bahnübergang gesperrt. Die Bahn nimmt ein neues elektronisches Stellwerk in Betrieb.
Wie die Stadt mitteilt, ist der bestehende Bahnübergang anschließend nicht mehr funktionsfähig. Die Planungs- und Umsetzungsphase einer optimierten Lösung wird laut Angaben der Bahn bis zu fünf Jahre in Anspruch nehmen. So lange bleibt der Übergang für den Fuß- und Radverkehr dicht.
Der Übergang Grünewaldstraße ist eine von Fußgängern und Fahrradfahrern stark genutzte Kreuzung mit der Bahn. Schon aktuell kommt es dort wegen langer Schließzeiten bisweilen zu erheblichen Wartezeiten. Künftig ist mit noch häufigeren Schließungen zu rechnen: Der Regionalverband Großraum Braunschweig möchte das Zugangebot ausweiten, auch mehr Güterzüge sollen rollen.
Bahnübergang Grünewaldstraße: Chronik langer Diskussionen
Um die Verbindung attraktiv zu halten, dachten die Planungsverantwortlichen über eine alternative Querung nach. Eine Machbarkeitsstudie bestätigte, dass eine Unter- oder Überführung technisch möglich ist. Die Bahn hatte erklärt, den Bau einer Unterführung für Rad- und Fußverkehr zu unterstützen.
Im Herbst 2023 entschied sich der zuständige Ausschuss der Stadt Braunschweig für die Planung einer geraden Geh- und Radwegunterführung. Kurz darauf folgte ein Bürgerbegehren gegen diesen Beschluss. Die Initiatoren forderten, stattdessen den Bahnübergang zu erhalten und mit einer optimierten Schrankentechnik weiterzubetreiben (Variante 0+).
Nach juristischen Auseinandersetzungen entschied das Oberverwaltungsgericht im April 2024, dass das Bürgerbegehren zulässig ist. Der Bürgerentscheid wurde für den 11. Mai 2025 angesetzt. Doch der Rat kam dem Begehren zuvor: Am 18. Februar 2025 hob er den ursprünglichen Beschluss auf – und beauftragte die Verwaltung, die Planungen für Variante 0+ gemeinsam mit Bahn und Regionalverband voranzutreiben.
- Eigene Beobachtungen
- braunschweig.de: "Planung einer Über- oder Unterführung als Ersatz für den Bahnübergang Grünewaldstraße"
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